Das Facebook-Spiel "SuperActivist" will Nutzer spielerisch auf das Thema Armutsbekämpfung aufmerksam machen. Gestern Abend stellte die Initiative „Deine Stimme gegen Armut“ das „serious game“ in Berlin vor.

Hinter dem unernsten Spiel steckt ein ernstes Anliegen.
Deine Stimme gegen Armut“ ist eine gemeinnützige Initiative von VENRO (Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.), Herbert Grönemeyer und Vertretern der PR- und Medienbranche. Die Mitbegründer setzen sich dafür ein, dass die Millenniumsentwicklungsziele (Millenium Development Goals, kurz MDG) der deutschen Bundesregierung eingehalten werden. Was sperrig klingt, ist eine verdienstvolle Initiative, die es sich gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zum Ziel gesetzt hatte, die weltweite Armut von 2000 bis 2015 zumindest zu halbieren. Deutschland hat es sich immerhin vorgenommen, die Ausgaben für Entwicklungsarbeit bis zum Jahr 2015 auf 0,7 Prozent der Wirtschaftskraft zu steigern.

Um möglichst viele und vor allem auch junge Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen, wollen die Begründer der Initiative das Internet und soziale Netzwerke für ihre Zwecke nutzen. Mit dem Spiel „SuperActivist“ können Nutzer sich virtuell und spielerisch gegen die Armut auf der Welt einsetzen.

Studenten für Medieninformatik und Game Design am Zentrum für Digitale Spiele an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (gameslab) haben das Spiel entwickelt, das aus mehreren „Mini-Games“ besteht. Henning Müller ist einer der Entwickler und stellte SuperActivist gestern Abend vor. Sinn des Spiels ist es, andere von einer Idee zu überzeugen. Spieler müssen in einer virtuellen Stadt Aufgaben lösen und möglichst viele Stimmen gegen Armut sammeln. Das kann per „Polit Pong“ geschehen, bei dem Argumente zum Thema hin und her geschubst werden, oder per „Street Snapping“, mit dem in einer Fußgängerzone Stimmen gesammelt werden können. Ebenso können die Spieler Multiple Choice-Fragen zum Thema Armut und zur Initiative „Deine Stimme gegen Armut“ beantworten.

Für die Zukunft wäre es für die Entwickler auch vorstellbar, Investoren aus dem Mittelstand für das Spiel zu gewinnen. Diese könnten dann einen bestimmten Punktestand der Spieler in Geld umwandeln und dieses an Hilfsprojekte spenden. Eine unterstützenswerte zeitgemäße Initiative mit einigem Potenzial.