App Test BildIn einer losen Reihe stellen wir hier Apps aus den Bereichen Politik, E-Democracy, Medien und Gesellschaft vor – weil wir sie für nützlich halten und empfehlen oder weil sie uns einfach Spaß machen. Heute: die App Plume – Twitter effizient verwalten.

Das Versprechen

Die App „Plume“ versteht sich als Twitter-Manager. Eine App, die die Art, wie wir Twitter nutzen, revolutionieren will. Geboten wird dem User so einiges für die Verwaltung mehrerer Twitter-Konten: Mit Plume werden die Twitter-Timeline in Echtzeit und Konversationen angezeigt. Man kann selbst Tweets schreiben, antworten und sich Twitter-Profile anzeigen lassen. Dazu kommen noch Features wie User oder Themen stumm schalten, Fotos ansehen und Geotagging. Die Wisch-Navigation und ein interner Browser sowie die automatische Vervollständigung von Twitter-Hashtags und Benutzernamen erleichtern das Twittern. Auch ein bit-ly-Support für URLs wird geboten. Zudem können jede Menge Farbe und die Facebook-Pinnwand integriert werden.
Zielgruppe: Twitter-User, die ihre(n) Twitter-Account(s) übersichtlich – und wenn sie wollen auch farbenfroh – gestalten wollen. Wer neben seinem Twitter-Account die Facebook-Pinnwand im Auge behalten möchte, bekommt mit Plume eine gute Übersichtlichkeit auf das Smartphone oder Tablet.

Der erste Eindruck

Der User hat seine Twitter-Timeline, Erwähnungen und Nachrichten auf dem Startbildschirm. Es folgt ein Menü mit erstaunlich vielen Unterpunkten und interessanten Funktionen, durch die man sich erst mal klicken muss, die aber die Vielzahl der Möglichkeiten erahnen lassen.

Und im Detail

Version 5.65-1 und 6.0
Version 5.65-1 und 6.0

Übersichtlich empfängt Plume den User mit der eigenen Timeline und daneben mit den Erwähnungen und Nachrichten des angemeldeten Twitter-Accounts – oder mit der Timeline neben der Facebook-Pinnwand, je nach Geschmack und verbundenen Accounts. Die Reihenfolge der Spalten lässt sich an persönlichen Präferenzen anpassen. Diese Aufteilung schafft Klarheit in der Struktur. Die Spaltenauswahl ist vielfältig: Der User kann sich u.a. die Twitter-Timeline, Erwähnungen, (Direkt-)Nachrichten, die Facebook-Pinnwand, Favoriten, gespeicherte Suchen und Listen anzeigen lassen. Zwischen diesen kann er mit einem einfachen seitlichen Wischen wechseln. Die Spalten zeigen je nach Wunsch ein oder alle Konten an. Neue Tweets und Nachrichten werden über der entsprechenden Spalte angezeigt. Neue Beiträge lassen sich schnell und von verschiedenen Accounts versenden. Der Button für Nachrichten schreiben ist in der 6.0 Version unten rechts direkt auf dem Stream. Die obere Leiste verschwindet zum Lesen völlig, genau wie der Button, was einen ungestörten Lesefluss ermöglicht. Der App-interne Browser „CuiCui“ sorgt für einfaches Öffnen von Links innerhalb von Plume. Links teilen und im eigenen Browser öffnen funktioniert damit auch sehr übersichtlich.
Menü: Das Menü verbirgt sich dezent oben links. Als Seitenmenü wartet es mit den üblichen Funktionen auf: Start, Suche, Favoriten, Trends (über Geolocation für lokale Trendlisten) und die eigenen Listen. Darunter findet man die eingerichteten Spalten und schließlich die Konten, die mit Plume verbunden sind. Das Seitenmenü ist also voller Kurzwahltasten, was sehr praktisch ist und alles auf einen Blick parat hält. In der neuesten Version 6.0 sind die Spalten in der Sidebar mit einem Counter versehen, der die offenen Benachrichtigungen anzeigt. Und neuerdings sind unter den Konten auch die Menüpunkte Spalten verwalten, Stummschaltung, Einstellungen und Benachrichtigung stoppen zu finden.
Bei den Einstellungsoptionen zeigt sich die Stärke von Plume: Die App ist sehr stark individualisierbar. Von der Schriftgröße und -art oder der Auswahl des Link-Verkürzers über die Hintergrundbenachrichtigung bis zur Stummschaltung kann Plume optimal an das Nutzerverhalten angepasst werden.
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Version 5.65-1

Personalisierung: Eine farbenfrohe Personalisierung ist durch drei Farbmischpulte möglich. Jedem Account kann eine eigene Farbe zugewiesen werden. Zudem können alle (was dann sehr bunt wird) Tweets oder nur bestimmte Twitter-User eingefärbt werden. Damit fällt einem der neueste Eintrag von zum Beispiel politik-digital.de direkt ins Auge. Und mit etwas Geschick trifft man auch genau das passende Orange.
Datenschutz:Die App erhält die Zugriff auf Konten, Profildaten, Standort, Dateien (Bilder, Videos oder Audioelemente) auf dem Gerät, außerdem auf externe Speicher, wenn vorhanden. Außerdem erlaubt sie Zugriff auf WLAN-Verbindungsinformationen, Geräte-ID und Anrufinformationen. Bei der Verbindung zu Twitter und Facebook sind die Zugriffsanfragen dementsprechend umfangreicher.
Mehrwert: Nun ist die Frage: Braucht man eine App für eine App? Ja, wenn man mindestens zwei Profile optimal verwalten will. Seien es ein privater und ein Firmen-Account oder Twitter und Facebook, beides funktioniert mit Plume. Die Möglichkeiten zur Auswahl von einem oder mehreren Sende-Accounts erlauben ein angenehmes Social-Media Management. Facebook wird in einer eigenen Spalte angezeigt und bleibt damit übersichtlich von Twitter getrennt. Auch der In-App-Browser hat seine Vorteile. Wer seine Beiträge also in verschiedenen sozialen Netzwerken verbreiten möchte, hat hiermit ein gutes Werkzeug in der Hand. Die Auswahl optischer Highlights ist ein praktischer Zusatz.

Fazit

Plume stellt das Wichtigste auf einen Blick zusammen: vor allem die neuesten Infos von allen Profilen. Mit den Spalten und optionalen Farben wird das Arbeiten erleichtert. Auch wer „nur“ einen Twitter-Account nutzt, kann sich Plume als Manager genauer anschauen, die Übersichtlichkeit und Möglichkeiten zur Personalisierungen sprechen für die App.
Was wir uns noch gewünscht hätten: Die Werbung am unteren Bildschirm in der kostenlosen Version wirkt sehr ablenkend, deshalb ist die Premium-Version zu empfehlen, die eine werbefreie Version darstellt. Im Twitter-Manager ist die Facebook-Spalte ein Plus, das aber nur die Pinnwand einschließt, weitere soziale Netzwerke fehlen gänzlich. Überlastungen kommen selten vor. Um diese zu vermeiden gibt es Einstellungsoptionen, die dann aber den Akkuverbrauch erhöhen. Die Handhabung ist nicht ganz intuitiv. Wie öffnet sich der Browser? Öffne ich ein Twitter-Profil mit langem oder kurzem Tippen? Man braucht ein bisschen Zeit, um sich in die Tiefen der Einstellungen und Menüs reinzufuchsen. Aber es lohnt sich und nützliche Tipps gibt es beim Twitter Account der PlumeApp.

Kompatibilität und technische Daten

Getestet wurden die kostenlose Version 5.65-1 und die kostenpflichtige Version 6.0.
Bewertungen:
Google Play: 4,1 von 5
Auch für Android Tablet erhältlich
Bild: Daniel Go
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