Das neue Jahr startet gleich mit einigen großen Fragen: Wem nützt eine verstärkte Regulierung des Internets, wer schuftet sich für unsere Hardware den Buckel krumm und welche Möglichkeiten eröffnen die riesigen Datenmengen, die permanent gesammelt werden? Außerdem erklärt unser Video der Woche die technische Seite von Internetzensur. Das und mehr in der ersten Presseschau des neuen Jahres.

Video der Woche

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Welche Möglichkeiten zur Internetzensur es derzeit gibt, illustriert dieses Erklärvideo des Berkman Centers ganz einfach und nachvollziehbar – und einen Regenbogen gibt es auch.

Wir regeln das schon

Die Internetweise Constanze Kunz resümiert die fürs Erste gescheiterte Sitzung der internationalen Fernmeldeunion im vergangenen Dezember. Die Interessen der Regierungsoberhäupter gingen zu weit auseinander, um zu einer Einigung über allgemein gültige Richtlinien für das Internet zu gelangen. Besser so, sagt die Autorin, und plädiert für ein selbstgeregeltes Netz.

“Faire” Computer sind in weiter Ferne

Schön, dass wir uns alle über Nutzen und Notwendigkeit des Internets einig sind; dumm nur, dass die dazu notwendige Hardware unter zutiefst unfairen Bedingungen hergestellt wird, wie Jörg Thoma auf golem.de und der ZEIT online berichtet. Welchen Preis zahlen Arbeiter in China oder im Kongo für unser Online-Glück?

Wenn Daten sprechen

Eine umfassende und gut lesbare Einführung in Chancen und Risiken großer Datenmengen liefert Bernd Graff in der Süddeutschen Zeitung. “Besteht zwischen Bewegungsprofil und Schuhgröße womöglich ein Zusammenhang? Kann man durch die Auswertung von Tweets drohende Verarmung und Epidemien prognostizieren?”

Eingeschränkte Lehre

Für Studierende sind sie nicht mehr aus dem Unialltag wegzudenken: Digitale Semesterapparate mit den wichtigsten Inhalten der Seminare, die über das Universitäts-Intranet abgerufen und gespeichert werden können. Doch das könnte bald vorbei sein: Die Wissenschaftsverlage gehen immer öfter gerichtlich dagegen vor. Fabian Soethof vom Tagesspiegel fürchtet um den unbürokratischen Zugang zu Wissen.

Und das Fernsehprogramm gibt´s gratis dazu!

Allerorts experimentieren Zeitungen mit neuen Bezahlmodellen, um an ihren Online-Inhalten etwas zu verdienen. Wie es nicht funktioniert, erläutert Christian Jakubetz auf seinem Blog am Beispiel der Braunschweiger Zeitung. Die hat jüngst ein Abonnementmodell eingeführt, das mit kostenlosem Fernsehprogramm und Live-Ticker überzeugen soll.

Facebook kauft sich Freunde

Facebook betreibt Lobbyarbeit – warum auch nicht. Die Ausmaße sind allerdings erschreckend. Detalliert und faktenreich zeichnet der ZDF-Blog Hyperland das Bild eines schnell groß gewordenen Unternehmens auf dem Weg zur Macht.