Im Auftrag von Microsoft Deutschland wurden repräsentative Nutzermeinungen zum Thema Datenschutz im Internet erhoben. Die aktuellen Ergebnisse von TNS infratest belegen unter anderem, dass die Mehrheit der Internetnutzer skeptisch gegenüber der Datensammelwut vieler IT-Unternehmen ist. politik-digital.de stellt die Zahlen vor.
In der Diskussion über die Praktiken von Diensten wie Facebook, Google oder Twitter wurde das Thema in jüngerer Vergangenheit immer wieder kritisch beleuchtet und auch knapp zwei Drittel der Befragten einer repräsentativen Erhebung sehen die laxen Datenschutzpraktiken vieler Online-Dienste als verbesserungswürdig an. Besonders deutlich wird, wie skeptisch die vielfach unautorisierte Weitergabe von privaten Daten an Dritte im Internet bewertet wird. 65 Prozent der von den Münchner Meinungsforschern Befragten wünschen sich, dass dies zukünftig vollständig ausgeschlossen werden sollte.
Die im Auftrag der deutschen Microsoft-Niederlassung befragten Nutzer beklagten zudem die hohe inhaltliche Komplexität der von den Unternehmen bereitgestellten Datenschutzerklärungen und gaben “mangelnde Zeit” als Hauptgrund dafür an, diese Bestimmungen nicht oder nur teilweise zu lesen. An diesem Punkt mahnten auch die Micorsoft-Vertreter in Richtung der IT-Wirtschaft Nachbesserungsbedarf an, wie sie bei der Vorstellung der Zahlen heute verlauten ließen.
Als verantwortliche Instanz bei der zukünftigen Verbesserung des Datenschutzes im IT-Bereich geben jedoch 71 Prozent der Befragten den Gesetzgeber an. Jeder Zweite der weit über 1.000 Befragten sieht neben staatlichen Datenschutz-Initiativen zudem bei sich selbst eine Verantwortung.
Im Zusammenhang mit der Bedeutung der Eigenverantwortung von Internetnutzern ist bei der Präsentation der Zahlen zudem darauf hingewiesen worden, dass jeder Fünfte in der internetaffinen Zielgruppe ab 14 Jahren inzwischen keinerlei Bedenken hinsichtlich der Preisgabe persönlicher Daten in sozialen Netzwerken wie Facebook oder meinVZ hat. Auch über mögliche Verbesserungen aktueller Datenschutz-Vorgaben wurden die Nutzer von TNS-infratest befragt. Ein auch in der politischen Debatte immer wieder ins Spiel gebrachtes, von einer unabhängigen Einrichtung („Stiftung Datenschutz“) zu vergebendes Datenschutzsiegel sehen in diesem Zusammenhang 52 Prozent der für die Studie Befragten als sinnvolles Hilfsmittel an.
Für die am heutigen Mittwoch vorgestellte repräsentative Erhebung wurden durch das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest insgesamt 1.137 Internetnutzer ab 14 Jahren in der Bundesrepublik befragt. Die computergestützten Online-Interviews (CAWI) fanden im April und Mai 2011 statt. Die Untersuchung mit dem Titel „Datenschutz im Internet“ wurde nach ihrem Start im Jahr 2009 bereits zum dritten Mal durchgeführt.