Der scheidende Google-Chef Eric Schmidt hielt im Audimax der Berliner Humboldt-Universität einen Vortrag zur Entwicklung und Bedeutung des Internet. Dabei bekräftigte er die Absicht zur Errichtung eines Instituts für Internet und Gesellschaft.
Bereits zu Beginn seines knapp einstündigen Vortrags verdeutlichte Schmidt die politische und gesellschaftliche Bedeutung des Internet. Dabei verwies er u.a auf dessen mobilisierende Rolle bei den erfolgreichen Protesten gegen das ägyptische Regime sowie die Transparenz bei der digitalen Bereitstellung von EU-Dokumenten für die Bürger. “Dass jemand in diesem Raum innerhalb der kommenden sechs Monate etwas entwickelt, wovon 100 Millionen Menschen weltweit betroffen sein könnten, diese Möglichkeit hat nie zuvor bestanden”, so Schmidt.
(Audimax der Berliner Humboldt-Universität)
Im Laufe seines Vortrags kam Schmidt auf das bereits angekündigte Google-Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin zu sprechen. Dieses will der weltweit größte Internetkonzern in Kooperation mit lokalen akademischen Einrichtungen wie der Humboldt-Universität noch dieses Jahr eröffnen. In der deutschen Debattenkultur sieht Schmidt ein willkommenes Fundament für die Aktivitäten des Instituts. Dieses soll Untersuchungen rund um die Zukunft des Internet durchführen: wie z. B. zu webbasierten Innovationen. Die Rolle seines eigenen Unternehmens in diesem Prozess ließ Schmidt nicht unerwähnt. Zeit sei ein zunehmend kostbares Gut für Menschen. Unternehmen wie Google würden den Internet-Nutzern dabei helfen, ihre Zeit durch das Management von Netzinhalten effizienter zu nutzen. In zahlreichen kritischen Nachfragen aus dem Publikum wurden jedoch Bedenken zur dominierenden Rolle Googles in diesem Prozess geäußert, die Schmidt nicht vollständig ausräumen konnte.
Zudem stellte Schmidt den neuen Google-Dienst “OnePass” vor, ein kostenpflichtiges System zur Nutzung von Presseinhalten.