Am internationalen Tag der Pressefreiheit (03. Mai) gab die Regierung in Peking bekannt, dass die Volksrepublik bei internationalen Web-Inhalten künftig ‘noch genauer hinschauen werde’. „Wir werden unsere Anstrengungen zur Sperrung schädlicher Inhalte von außerhalb Chinas verstärken“, sagte der Vorsitzende des Regierungsinformationsbüros Wang Cheng.
Die Initiative stehe im Zusammenhang mit den Anstrengungen der Regierung Pornographie, Glücksspiel, Betrug und andere illegale Aktivitäten im Netz zu bekämpfen, so Wang Cheng weiter. Im Jahr 2009 schrieb die Regierung vor, dass auf jedem in der Volksrepublik verkauften PC oder Notebook die Software „Green Dam Youth Escort“ installiert werden muss. Das Programm sollte vor allem pornographische Inhalte ausfiltern. Da die Software sich jedoch als fehlerhaft und voller Sicherheitslücken herausstellte, wurde die Anordnung zurückgenommen.
Die Diskussion um Netzsperren in China und anderen Ländern der Welt wird in Europa in letzter Zeit nicht so aktiv geführt. Stattdessen beschäftigt sich die Netzgemeinde in erster Linie mit den Netzsperren-Plänen von der EU und verschiedenen nationalen Regierungen.