Nach der Twitter-Affäre bei der Bundespräsidentenwahl scheint der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck mächtig sauer zu sein: Am Dienstag verbot er das mikrobloggen aus der Fraktionssitzung.
Laut bild.de hatte Struck erbost die twitternden Fraktionsmitglieder zurechtgewiesen und für die nicht öffentliche Sitzung ein Twitter-Verbot ausgesprochen. Gegenüber politik-digital.de bestätigte das Büro der SPD-Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, die als eine der Micro-Blogger persönlich von Struck abgemahnt wurde, die Auseinandersetzung.
Zu einem generellen Twitter-Verbot bei Sitzungen wollte sich dagegen weder die Betroffene noch die SPD-Fraktionsführung äußern. Der Sachverhalt müsse erst noch einmal geprüft werden, hieß es aus der Pressestelle.
Die Hanseatin Hiller-Ohm nahm es jedenfalls sportlich. Ihre Follower bei Twitter ließ sie wissen: „Wenn Twitter-Verbot kommt, steige ich um auf Facebook.“
Nachtrag: Wie Spiegel-Online berichtet, prüft die SPD-Fraktion nun den Einsatz von Störsendern im Reichstag. Ziel ist es, die Verbreitung von Nachrichten zu erschweren (http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,627624,00.html). Interessant: Das letzte Mal, als im Reichstag der Einsatz von Störsendern diskutiert wurde, plante man, die Verbreitung von Drogen in Gefängnissen zu erschweren (http://www.bundestag.de/dasparlament/2006/25/PlenumundAusschuesse/009.html).