Das Web 2.0 baut ab, die Welt des Medienzaren Rupert Murdoch gerät im kostenlosen Internet ins Wanken und ein Science-Fiction-Autor sieht das Ende des freien Internet gekommen – es herrscht diese Woche Endzeitstimmung in der Linkliste.
Web 2.0 – nie boten sich mehr Mitmachmöglichkeiten im Internet. Darauf hätten aber immer weniger Menschen Lust, schreibt Hendrik Werner in der Welt. Wikipedia liefen die Autoren weg, nur eine winzige Minderheit von Nutzern twittere regelmäßig. Der Höhepunkt des Web 2.0 sei vorbei, meint Hendrik Werner und weiß selbst noch nicht, ob sich das positiv oder negativ auf unsere Gesellschaft auswirken wird.
Gabor Steingart porträtiert im Spiegel den Medienmogul Rupert Murdoch. Da seine Printwelt durch kostenlose Online-Angebote ins Wanken gerate, greife Murdoch immer öfter die Internetwelt an, so Steingart. Diese sei für ihn parasitär, pornografisch und natürlich viel zu links. Steingart resümiert, dass Murdochs Welt wohl dem Untergang geweiht sei und stattdessen das demokratische und transparente Web triumphiere.
Chancen und Gefahren der Webkultur
In einem Interview mit dem Harvard Business Manager spricht der Science-Fiction-Autor und Blogger Cory Doctorow über Versuche, das Internet zu kontrollieren und die Umsonstkultur im Netz. Das Web stelle unsere grundlegenden Vorstellungen über geistiges Eigentum und die Kontrolle darüber in Frage, so Doctorow.
Facebook-Gründer verspricht mehr Privatsphäre
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg verspricht in einem offenen Brief an seine Community Änderungen an den Privatsphären-Einstellungen. Um auch die Daten von weniger internetaffinen Nutzern zu schützen, soll in Zukunft z.B. die Netzwerk-Einstellung abgeschafft werden. Dann haben nur noch die 500 Freunde, Kollegen oder der Familie Zugang zum Profil.
Google die Stirn zu bieten – dies versuchen Bund und Länder mit einer eigenen digitalen Bibliothek (DDB). Insgesamt 30.000 deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen werden dafür vernetzt. Dafür gibt es fünf Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung.
Ein Pirat bloggt über das Minarettverbot
Aaron Koenig, in den Vorstand der Piratenpartei gewählt, kommentierte in seinem Blog die Entscheidung der Schweizer für ein Verbot weiterer Minarette. Für Aufregung sorgte der Kommentar, da Koenig den Ausgang der Abstimmung auf das „Unbehagen gegen eine politische Bewegung mit Allmachtsanspruch“ zurück führte. Die vielseitigen Reaktionen auf den Eintrag hat der Blockblick der Netzeitung zusammengetragen.
Unter Mitarbeit von Matthias Kemmerich und Jörg Knocha