abgeordnetenwatch.de startet eine Aktion zum Mitmachen, um sich künftig auch auf kommunaler Ebene zu etablieren. politik-digital.de sprach mit Gregor Hackmack von abgeordnetenwatch.de.
Um Tranzparenz und Bürgernähe auch auf kommunaler Ebene zu etablieren, hat abgeordnetenwatch.de gestern eine Mitmachaktion gestartet. Bis zum 15. Mai 2011 kann sich jeder melden, um beim Aufbau der Plattform in kreisfreien Städten oder Landkreisen zu helfen. Neben EU-, Bundes- und Landesebene soll damit nun eine weitere Ebene auf abgeordnetenwatch.de schrittweise etabliert werden. Auf die Fragen von poltitik-digital.de antwortete Gregor Hackmack, Mitbegründer von abgeordnetenwatch.de:
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Aktion?
Wir glauben, dass abgeordnetenwatch.de auch in Städten und Landkreisen zu mehr Transparenz und Bürgernähe führen würde. Bei der Vielzahl von Städten und Gemeinden in Deutschland können wir die Recherche hierfür aber nicht mehr zentral leisten und hoffen daher, dass Bürgerinnen und Bürger vor Ort aktiv mithelfen. Wir finden, dass die stärkere User-Einbindung auch sehr gut zu abgeordnetenwatch.de passt. Denn schließlich lebt Demokratie vom Mitmachen!
Wie stellen Sie sich die Pilotprojekte vor und wie lange soll die Pilotphase dauern?
Zunächst einmal sind wir sehr gespannt auf die Resonanz. Gibt es überhaupt interessierte Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die die Recherche übernehmen und auch kontinuierlich das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten einpflegen? Daher haben wir einen Anruf gestartet und bitten Interessierte, sich bei uns zu melden.
Wir würden uns zunächst auf drei Pilotprojekte beschränken und die Recherche kollaborativ über das Internet organisieren. Wenn alles gut läuft, könnten die Kommunalparlamente bereits im Sommer starten. Die Pilotprojekte sollen auf jeden Fall bis zu den nächsten Kommunalwahlen laufen.
Wer kann sich bewerben und was muss ich tun, um abgeordnetenwatch.de in meiner Kommune zu etablieren?
Alle, die Zeit und Lust haben, können sich bei uns bis zum 15. 05. 2011 melden und ihren Landkreis oder ihre Stadt als Pilotprojekt vorschlagen.
Wäre das Angebot genauso aufgebaut wie auf Bundes- und Länderebene?
Ja, das Projekt wäre wie auf Bundes- und Landesbene aufgebaut und würde über das Portal von abgeordnetenwatch.de laufen.
Wie würde bei einer erfolgreichen Pilotphase eine Verbreitung auf kommunaler Ebene aussehen?
Wenn die Pilotphase erfolgreich ist, würden wir "abgeordnetenwatch.de zum Selbermachen" als festen Teil in die Plattform aufnehmen und alle 413 Landkreise und kreisfreien Städten zur Recherche freigeben.
Welche Resonanz erwarten Sie von kommunalen Politikern und Parteien?
Wir hoffen, dass Sie sich ähnlich wie auf Bundesebene aufgeschlossen zeigen und den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort aufnehmen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit abgeordnetenwatch.de auf Europa-, Bundes- und Landesebene gemacht?
Weiterhin wird abgeordnetenwatch.de auf allen Ebenen sehr gut angenommen. Das digitale Wählergedächtnis abgeordnetenwatch.de wächst jeden Tag. Aktuell sind mehr als 120.000 Fragen und knapp 100.000 Antworten auf der Plattform gespeichert.