Die siebenköpfige Jury zeichnete neben “unkonventionellem Journalismus” auch die Nutzerfreundlichkeit der Webseiten aus.
Die Nürnberger Medienakademie e.V. und der Radio-Sender „Radio Z“ überreichen im Rahmen einer Fachtagung für nichtkommerzielle Radio- und Online Angebote den im Jahre 2000 ins Leben gerufenen Medienpreis. Der Preis wird alljährlich in verschiedenen Medienkategorien verliehen, wobei der Hörfunk-Preis den Auftakt bildete, und 2001 die Sparte Internet hinzukam. Dr. Gabriele Hooffacker von der Journalistenakademie München in der „taz“: “Es hat sich viel getan im Bereich alternativer Medien, und das gilt es, zu fördern”. Den Beweis treten in diesem Jahr wieder rund 70 Hörfunkbeiträge und 50 Online-Angebote an, die ins Rennen für den mit 1500 € dotierten ersten Platz gegangen sind. Die zweiten und dritten Plätze werden jeweils mit 1000 € bzw. 500 € honoriert.
Frech und Unkonventionell
Der Alternative Medienpreis will Medienmacher ermuntern, ‘frech und unkonventionell’ zu recherchieren und zu veröffentlichen, um „unterbliebene Information“ ans Tageslicht zu bringen, und dank innovativer Vermittlungsstrategien auch neue Nutzergruppen dafür anzusprechen. Die ausgezeichneten Multimediaprodukte werden von einer siebenköpfigen Jury vor allem nach ihrer Nutzerfreundlichkeit bewertet, doch auch Aspekte wie Kommunikativität, Design und Kreativität bilden Auswahlkriterien. Juroren der Sparte Internet sind Dr. Gabriele Hooffacker (Journalistenakademie, München), Prof. Dr. Julia Lehner (Kulturreferentin der Stadt Nürnberg), Peter Lokk (Journalistenakademie, München), Prof. Dr. Klaus Meier (FH Darmstadt), Jürgen Graff („Müllseite“), Padeluun (FoeBud e.V./Big Brother Awards Deutschland, Bielefeld und Jochen Wegner (Jonet/Focus, München).
Ein Podium für eine junge Szene
Für die Veranstalter, die
Nürnberger Medienakademie e.V. und
Radio Z, ist der
„Alternative Medienpreis 2003“ ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. Die Nürnberger Medienakademie, ein bundesweit arbeitender Bildungsträger will Medienkompetenz unter Jugendlichen und Erwachsenen fördern, Radio Z ist selbst der einzige alternative Hörfunksender in Bayern seit 1987 auf Sendung, mit dem Anspruch, eine demokratische Plattform für ein breites Hörer/innen Spektrum zu sein. Beide zusammen hoben die Preisverleihung aus der Taufe, und bereits heute ist der Alternative Medienpreis ein beachtetes Podium in der noch jungen Szene, neben so renommierten Medien-Preisverleihungen wie dem
Adolf Grimme Preis.
Preisträger des vergangenen Jahres in der Sparte Internet waren ‘
www.dotcomtod.com’, ‘
www.sagmal.de’ und ‘
www.abschiebehaft.de’, die durch die Verleihung des Alternativen Medienpreises einem breiten Nutzerkreis bekannt wurden. Der erste Preis ging an ‘Dotcomtod’, eine Dokumentation von Wirtschaftsnachrichten der etwas anderen Art. Wo rosa gefärbte Unternehmenszahlen Anleger blenden wollen, kann ‘Dotcomtod’ ein Forum vor allem für kleine Anleger sein. ‘Sagmal’, die zweiten Sieger der letztjährigen Preisverleihung, gibt den Schattenfrauen und -männern des Internets eine Stimme, indem es Macher des Internets durch Interviews ins Rampenlicht stellt. ‘Vernetzung gegen Abschiebehaft’ sammelt Gruppen und bildet ein Forum, um dem Kampf gegen ungerechtfertigte Abschiebung zu professionalisieren.
Die Redaktion von politik-digital.de freut sich über den Alternativen Medienpreis zusammen mit all den Freien Mitarbeitern, denen wir hier an dieser Stelle noch ein großes Dankeschön übermitteln wollen.
Erschienen am 08.05.2003
|
Kommentieren Sie diesen Artikel! |