Kugelschreiber und Luftballons vom Wahlwerbestand in der Fußgängerzone waren gestern. Wir haben bizarre Internet-Aktionen der Parteien in einer Linkliste zusammengefasst.

 

Der
Junge Union-Toaster

Die Jugendorganisation der CDU hat einen Geschenkartikel-Shop; hier
kann unter anderem der blaue „JU-Toaster“ bestellt werden,
der Brotscheiben das „JU-Logo“ aufbrennt. Für 17
Euro lässt sich das „Muss für jede JU-WG“
nach Hause holen.

JU-Toaster
Die Junge Union auf Toast

Wowereit
als Papp-Politiker

Endlich mal ein Politiker zum Anfassen: Der Wowi für zu Hause!
Auf Klaus Wowerereits persönlicher Website können Sie
sich Ihr persönliches 1.83 Meter großes Papp-Double des
Regierenden Bürgermeisters von Berlin bestellen. Für schlappe
119 Euro kommt er zu Ihnen nach Hause.

Zottel-Cam
Ein interessantes Feature bietet die Schweizerische Volkspartei
SVP: Eine Webcam zeigt die Ziege „Zottel“, das Maskottchen
der Wahlsieger in dem Alpenland. So wird der neben dem Kölner
Fußball-Glücksbringer „Hennes“ wohl prominenteste
Geißbock ganz privat in seinem Stall gezeigt. Von morgens
bis abends können interessierte Zottel-Fans ihr Idol live bewundern
– theoretisch zumindest. Denn der Geißbock scheint seltener
Gast im eigenen Stall zu sein. Bei den Besuchen von politik-digital.de
zeigte die Kamera in der Regel nur ein paar Strohballen.

Wackel-Wulff
Mit einer 3D-Animation des niedersächsischen Ministerpräsidenten
können die wechselnden Standpunkte des CDU-Politikers zu umstritenen
Themen wie Studiengebühren betrachtet werden. Diese werden
ulkig visualisiert durch eine animierte Wackel-Dackel-Darstellung
des amtierenden niedersächsischen Ministerpräsidenten.
Die niedersächsische SPD will damit auf „gebrochene Versprechen“
Wulffs aufmerksam machen.

Angies
Welt Comic

Eine aufwändig erstellte Comicserie unter der Überschrift
„Angies Welt“ zeigt Fotos von Politikern. Mit Sprechblasen
werden diesen Texte in den Mund gelegt, die den politischen Alltag
und aktuelle Ereignisse in der Großen Koalition überspitzt
und satirisch darstellen. Drüber lachen kann man auf den Internetseiten
der Linken.

Kondome
für Linke

Die Linkspartei verfügt auch über einen Shop. Neben Allerweltsschnickschnack
wie Buttons und Luftballons gibt es hier eine eigene Kategorie zum
Christopher Street Day, dem jährlich stattfindenden Demonstrationstag
für Schwulen- und Lesbenrechte. Hier finden sich neben Aufklebern
und Fahnen auch Kondome der Partei („Extrem belastbar“).

Pogo-Parteimarsch
Die Pogo-Partei bietet Musik als MP3-Dateien zum Download. Das Parteilied,
eine „Lobeshymne an das Getränk der Götter“
(gemeint ist Alkohol) sowie der Parteimarsch der „Pogo-Anarchistischen
Populisten“ kann man sich herunterladen.

„Zukunftsland“
– ein Lied für Wulff

Zwar wird häufiger in Bezug auf politische Diskussionen abfällig
von einer Kakophonie gesprochen, doch Politik kann auch musikalisch
anregen: „Songwriter und Produzent“ Oliver Kels etwa
wurde durch Christian Wulffs Regierungsarbeit zum Lied „Zukunftsland“
inspiriert, welches sowohl heruntergeladen als auch im Handel erworben
werden kann. „Das Lied für Christian Wulff“ ist
dabei textlich und melodisch sehr simpel gehalten. Bei Versen wie
„Wenn wir hoffnungsfrohe Kinderaugen sehn, ist es die Zukunft,
die wir fühl’n“ können auch unmusikalische Wähler
leicht mitsingen. Dabei unterstützt auch der abgedruckte Liedtext,
der sich auf den Seiten der CDU Niedersachsen findet.

SPÖ-Glücksrad
Dass Parteien in ihren Shops meist nur Aufkleber, Schlüsselanhänger
und ähnliche Gimmick-Banalitäten anbieten, ist wohl auch
der SPÖ aufgefallen. Zwar gibt es im Shop der österreichischen
Sozialdemokraten auch alltägliche Partei-Werbemittel wie Fahnen
und bedruckte Kleidungsstücke. Ungewöhnlicher sind da
schon Luftballons samt SPÖ-Luftballon-Blasgerät oder auch
das SPÖ-Glücksrad („Im Handumdrehen Sympathien schaffen“)
– mit 209,- Euro ein echtes Schnäppchen für alle, die
nicht länger auf eine Neuauflage des Show-Formats im Fernsehen
warten möchten.

FDP-E-Cards
E-Cards der FDP zum „Linksruck“ der SPD zum kostenlosen
Verschicken via E-Mail; optisch äußerst schlicht gehalten,
sorgen die Ideen hinter den Karten (u.a. „Come-Beck des Sozialismus“)
doch zumindest für ein Schmunzeln beim geneigten Betrachter.