China nimmt Stellung zum Google-Konflikt, französische Piratenpartei führt digitalen Feldzug gegen staatlich diszipliniertes Netz und Jimmy "Wikipedia" Wales im Interview: Weitere Meldungen aus einer Woche Internet in der Linkliste.

 

Wikipedia-Mitgründer Wales im Interview

Jimmy Wales sprach im Rahmen der DLD-Konferenz von Verleger Hubert Burda mit sueddeutsche.de über die Online-Enzyklopädie, die ständig von negativer Kritik begleitet wird sowie über den Balanceakt zwischen Faktualität, Neutralität und facettenreichen Blickwinkeln der User.


Chinas Sicht auf den Google-Konflikt

Das Internet leiste für China einen bedeutenden Beitrag hinsichtlich der Förderung sozialer Demokratie und Pluralismus, heißt es in einem Kommentar der aktuellen China Daily. Der Vorwurf, die Informationsfreiheit einzuschränken, sei daher lächerlich. Weitere Rechtfertigungen auf standard.at.


Münchens Polizeipräsident zum Thema Datenschutz

Merkur-online interviewte den Münchner Polizeipräsidenten, Wilhelm Schmidbauer, anlässlich eines örtlichen Mordfalls, bei dem der Kontakt zwischen Opfer und Tätern über das Internet entstand. Schmidbauer plädiert vor allem für eine Lockerung der Vorratsdatenfreigabe. Mit dem Datenschutz solle man es zugunsten der Verbrechensaufklärung, auch kleinerer Delikte, nicht übertreiben.

Frankreich: Angriff der digitalen Armee

Ein Putsch im französischen Parlament, „Google-Bomben" auf das Portal des Premierministers: Die französische Piratenpartei zeigte sich erfinderisch, um gegen einige Paragraphen des Gesetzes gegen Raubkopierer zu protestieren. Die Piraten erreichten so ein „politisch wie juristisch korrektes Gesetz", wie die FAZ berichtet. Die Blogger und Kampagnen der Internetszene stellen nun einen weiteren Stand der Debattenkultur und ziehen in den nächsten digitalen Kampf gegen ein „staatlich diszipliniertes Netz".


Neue Medien für das Internetzeitalter nötig

Wandel und Umstrukturierung der Informationsweitergabe durch das Internet bringen mit sich, dass neue Geschäftsmodelle her müssen. Demand Media und Suite 101 versuchen es mit journalistischen Beiträgen auf größte Nachfrage. Thematische Innovation käme hier jedoch zu kurz, urteilt Focus-Autor Björn Sievers, und argumentiert für mehr einzigartige Inhalte.


Überlegungen gegen Politikverdrossenheit

Der Politologe Rainer Schwarzer fordert mehr Transparenz und Mitbestimmung der Bürger an Wahlprozessen und „kommunikative Demokratie", schreibt die Memminger Zeitung. Das Internet als Chance zu begreifen und den Austausch mit den Bürgern zu fördern, dem sollen sich folglich auch die Parteien mehr öffnen. Über mehr Bemühungen in Sachen Transparenz berichtet Johannes Schlecker.