Für ein Viertel der Weltbevölkerung ist das Internet zensiert, Facebook droht ein Bußgeldbescheid aus Hamburg und ein Webcomic dokumentiert die Unterdrückung im Iran: Die Linkliste mit den News und interessanten Fundstücken aus einer Woche Netzwelt.

 

 

Hamburger Datenschutzbegörde leitet Verfahren gegen Facebook ein

Facebook droht ein Bußgeldbescheid über 300.000 Euro. Die Hamburger Datenschutzbehörde leitete ein Verfahren gegen den Social-Network-Giganten ein. Grund dafür sei ein Verstoß gegen deutsches Datenschutzrecht durch die Facebook-Funktion „Friend-Finder“, wie Futurezone berichtet. Nutzer dieser Applikation können ihre E-Mail-Kontakte von Facebook auslesen lassen, um Freunde im Sozialen Netzwerk leichter zu finden. Facebook nutze diese Daten, um an die E-Mail-Kontakte ohne Facebook-Profil Einladungen zu verschicken – automatisch und im Namen des Users, der den „Friend-Finder“ benutzt hat.

Ein Webcomic als Informationsquelle

Ein Webcomic dokumentiert die fiktive Suche nach einem verschwundenen Demonstranten im Iran. Mehdi ist in Teheran nach einer Demonstration nicht wieder aufgetaucht und so machen sich sein Bruder, ein Blogger, und seine Mutter auf die Suche nach ihm. Und mit ihnen gehen auch die User von einer Behörde zur nächsten. Die Abenteuer erscheinen jeweils Montag, Mittwoch und Freitag  auf zahrasparadise.com. Die Dokumentation berichtet tagesaktuell vom Geschehen im Iran. Freitag.de lobt den Comic als eine „Mischung aus gebloggter Reportage und fiktiver Geschichte“, die ein „umfassendes Bild zur Lage im Iran“ abgebe.

Internetzensur allseits beliebtes Mittel von Regierungen

Aus einem Bericht der "OpenNet-Initiative" in Zusammenarbeit mit „Reporter Ohne Grenzen“ geht hervor, dass über ein Viertel der Weltbevölkerung einen zensierten Zugang zum Internet hat – das sind 1,72 Milliarden Menschen. Allein 1,31 Milliarden davon leben in China. Einige Staaten belassen es jedoch nicht bei der Filterung von Internetinhalten, sondern verfolgen Netzaktivisten. Auch hier führt China die Statistik an, gefolgt von Vietnam, Iran, Syrien, Ägypten und Burma. Eine grafische Aufbereitung aller Daten gibt es hier.

Registrierung für De-Mail Adressen läuft

Die E-Mail Provider Gmx und Web.de starten die Vorab-Registrierung von De-Mail-Adressen. Die De-Mail soll eine rechtsverbindliche Online-Kommunikation ermöglichen – kostet im Gegenzug aber auch „Porto“. Zu einer Vorab-Registrierung gehört auch eine Identitätsprüfung bei einer Behörde. Nutzer müssen dort mit einem Formular und Ausweis erscheinen, wie heise.de berichtet. Bundesweit verschicken kann man die De-Mail aber noch nicht: Dazu muss erst das Bürgerportal-Gesetz in Kraft treten, das für den Herbst 2010 geplant ist.

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