Politisches Social-Media-Fieber setzt sich nach Bundespräsidentenwahl fort, Grimme-Institut vergab seinen renommierten Online-Award und Verlage kritisieren das Urheberrecht: Die Linkliste mit den News aus einer Woche Netzwelt.
Politik (im Netz) kann Spaß machen
Nach der Bundespräsidentenwahl, die Unionskandidat Christian Wulff am Donnerstag, 30.Juni 2010, im dritten Wahlgang für sich entscheiden konnte, setze sich das Social Media-Fieber fort, so Zeit online. Während Twitter laut Futurezone für die Schriftführer der Wahl verboten gewesen sei, hätten die User in Blogs und Netzwerken die Wahl zu einem spannenden, sozialen Ereignis gemacht. Die Pro-Gauck-Kampagnen wollen die Demokratie-Begeisterung nutzen und trotzdem weitermachen, wie LVZ online berichtet.
Verlage kritisieren erneut Urheberrecht
Der umstrittene Schutz der Medieninhalte im Internet wird weiterhin diskutiert. Deutsche Verleger forderten nun am vergangenen Montag, 28. Juni 2010, in einer Anhörung vor dem Bundesjustizministerium erneut eine Überarbeitung. Neben der Kritik an den Online-Angeboten von ARD und ZDF verlangen die Verleger „die Chance zum Schutz ihrer wirtschaftlichen und organisatorischen Leistung", so FOCUS-Verleger Dr. Hubert Burda. In den USA denken Experten der Federal Trade Commission (FTC) derweil über eine „Neuerfindung des Journalismus" nach, um dem Medienwandel entgegenzuwirken.
E-Partizipationsmodelle in der Testphase
Offline-Modelle zur demokratischen Mitbestimmung gibt es natürlich schon lange, im Internet arbeiten Experten seit Jahren an neuen innovativen Möglichkeiten des politischen Engagements. Die Onlineausgabe der Heidelberger Studierendenzeitung "Ruprecht" stellt das System der Liquid Democracy vor, die einen fließenden Übergang zwischen Parteiendemokratie und direkter Demokratie ermöglichen soll.
Am Mittwoch, 30. Juni 2010, wurde der seit 2001 in vier Kategorien verliehene, renommierte Onlineaward des Adolf-Grimme-Instituts an acht deutsche Internetplattformen vergeben. Preisträger sind unter anderem der „tiny_tales"-Twitteraccount von Florian Memberg, das Gesellschaftsmagazin "Soukmagazine" und das Schulen-ans-Netz-Projekt "beroobi". Die Begründungen der Jury gibt es hier.