Barack Obama „pimpt" Oval Office, Google entschuldigt sich bei China, Diskussionen um Netzzensur in Deutschland, Krieg der (Cyber-)Welten und schlechte Aussichten für „One Laptop per child": Was sich in der Netzwelt am Jahresanfang getan hat, erfahren sie hier.
Barack Obama „pimpt" Oval Office
Bereits mit dem erfolgreichen Einsatz von SMS, E-Mail und Videoportal Youtube während des Wahlkampfes bewies der US-Präsident Barack Obama eine clevere und zukunftsorientierte Strategie. Auch nach seinem offiziellen Amtsantritt am 20.Januar 2009 führt er die wählerfreundliche „e-Kommunikation" fort. Doch selbst wenn er sein Blackberry in die Wüste schicken muss: Erstmals wird ein Laptop zur Innenausstattung des Oval Office gehören.
Datenschutz bald aus der Hauptstadt?
Umzugsgerüchte um den Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar häufen sich derzeit in den Medien und bringen Unruhe in seine 63 Mann-starke Abteilung in Bonn. Den gebürtigen Berliner zieht es zurück in die Heimat und so verlegte er kürzlich seinen Zweitwohnsitz dorthin zurück. Ob die Behörde nachziehen muss, ist noch unklar.
Peking vs. Google: Der Konzernriese entschuldigt sich
Nachdem China eine Kampagne gegen das Unternehmen und andere Webportale sowie Suchmaschinen startete, gibt Google den Beschuldigungen bezüglich anstößiger Inhalte nun nach. Alle Links zu pornografischen Seiten seinen gelöscht worden, heißt es auf der chinesischen Google-Homepage.
Sachsen: Strafanzeigen jetzt auch online
Als erstes der Bundesländer stellt das Polizeipräsidium Sachsen nun ein Online-Formular für die Anzeigen von Rechtsverletzungen zur Verfügung und schließt sich somit dem digitalen Trend an. Für dringende Notfälle ist dieses Verfahren jedoch nicht geeignet.
Netzzensur bald auch in Deutschland?
Frankreich hat´s vorgemacht: Die Olivienne-Vereinbarung sieht Nutzersperren für Urheberrechtsverletzungen vor und wurde als Gesetzesvorschlag bereits abgesegnet. „Three strikes out" gibt somit auch dem deutschen Justizministerium den Anstoß über Netzsperren zu diskutieren. Am 27. Januar 2009 hat das Ministerium unter anderem den Providerverband eco zu einer inoffiziellen Diskussion geladen. Ein Gesetz ist bisher jedoch nicht geplant.
Die Erschaffung des virtuellen Universums bietet sowohl Fortschritt und Chancen als auch Angriffsfläche und Gefahren. Was wir ohne das Internet wären und das Internet ohne die „schwachen Sicherungen des Rechtsstaats, des Datenschutzes und der Demokratie"- eine Hommage an den Cyber-Frieden.
Rückblick in den Datenschutz des Jahres 2008
Wer Pleiten, Pech und Pannen des viel diskutierten Datenschutzes im vergangen Jahr noch einmal Revue passieren lassen möchte, findet hier eine übersichtliche Zusammenfassung der Hochs und Tiefs: Der vierteilige Datenschutzrückblick 2008.
Wer in den letzten Monaten seinen Wissensdurst im Wikipedia stillen wollte, wurde sogleich um freiwillige Spenden gebeten. In einem Brief bedankt sich Wikipediagründer Jimmy Wales für die finanziellen Zuwendungen in Höhe von mittlerweile sechs Millionen US-Dollar. Diese sichern das Bestehen des werbe- und kostenfreien Dienstes und der freien Kultur, so Wales.
Schlechte Zeiten für „One Laptop per child"
Für die amerikanische Organisation beginnt das Jahr 2009 nicht erfreulich: Das non-profit-Projekt sieht sich einer schlechten wirtschaftlichen Lage gegenüber, Massenentlassungen und Gehälterkürzungen sind die Folge, wie Gründer Nicolas Negroponte bestätigte. Der Wohltätigkeit soll dies jedoch keinen Abbruch tun: In Zukunft wolle man an Kostenreduzierung und 0€-Laptops arbeiten, OLPC Austria will weitermachen.