E-Voting für Bern einstimmig beschlossen, EU drängt Facebook & Co. zu mehr Datenschutz, Diskussionen über Kontrollverlust im Online-Wahlkampf: Mehr zu aktuellen politischen Meldungen im Internet in der Linkliste.
Politik braucht mehr Engagement im Mitmach-Web
Am letzten Wochenende, 28.März 2009, trafen Internetmacher und Netzaktivisten, darunter auch der Gießener Politologe und Vorstand des Trägervereins von politik-digital.de Dr. Christoph Bieber, in der Evangelischen Akademie Bad Boll zusammen, um über den aktuellen Internetwahlkampf zu diskutieren. Bieber stellte heraus, wie wichtig die Einbeziehung der Nutzer ins Wahlkampfmanagement am Beispiel Barack Obamas sei. Er rechnet hierzulande eher mit einem „durchchoreografierten Talkshow-Wahlkampf".
Re:publica 1- Raus aus dem Hobbystatus
Kurz vorm Startschuss der Blogger- und Internetkonferenz am Mittwoch, 1. April 2009, äußern sich die Macher von Re:publica, Markus Beckedahl und Johnny Haeusler, im Interview mit Morgenpost Online zur steigenden Beliebtheit der sozialen Medien in Deutschland. Auch die Re:publica will sich steigern durch mehr internationale Orientierung sowie größere Themenvielfalt.
Re:publica 2 – Rein in die Unfähigkeit
Die Euphorie rund um die Re:publica wird nicht von allen Bloggern geteilt. Christian Sickendieck, der Kopf hinter fixmbr.de, beurteilt die Lage der deutschen Blogger-Szene eher kritisch und tituliert das Treffen in Berlin als "lebendige Realsatire". Und Don Alphonso von der Blogbar kritisiert die Unfähigkeit der deutschen Blogger, Veränderungen herbeizuführen.
Studie zum deutschen Online-Wahlkampf
Laut einer Studie der Onlineagentur „newthinking communications" hat sich die digitale Präsenz der deutschen Politiker und Parteien deutlich verstärkt. Das Netzwerk Facebook sei die am meisten genutzte Plattform. Hier kommt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mittlerweile auf 6800 Unterstützer und gehe somit anderen Spitzenpolitikern beispielhaft voran.
Barometer: Deutschlands meistdiskutierte Politiker im Internet
Das Webbarometer, herausgegeben von der VICO Reserach & Consulting GmbH, verfolgt die aktuellen Bewegungen deutscher Politiker in sozialen Netzwerken. Analog zu ihrer Facebook-Beliebtheit ist Angela Merkel auch die meistdiskutierte Politikerin, gefolgt von Frank-Walther Steinmeier. Am wenigsten diskutiert in deutschen Foren und Blogs werden derzeit DIE GRÜNEN.
Internetwahlkampf jetzt Pflicht statt Kür
Politische Botschaften über das Internet zu transportieren, gehört spätestens seit Barack Obama zum guten Wahlkampf. Offenheit und Transparenz sollen für bessere Integration der Bürger in politische Belange sorgen und mit Hilfe effektiver Online-Kampagnen sollen die Massen mobilisiert werden. Das Internet ist dafür ein ideales Instrument, findet Bjoern Boehning (SPD). Mit seiner Webseite will er Mut zu Dialog, Kampagne, Netzwerk und Inhalt beweisen.
Von Online-Wahlkampf und Kontrollverlust
Die Wahlkampfchefs mehrerer Parteien trafen im Rahmen des media coffees in Berlin zusammen, um über die Möglichkeiten des Internetwahlkampfes zu disputieren. SPD-Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel wies darauf hin, dass solch ein Wahlkampf auch einen Kontrollverlust der Parteien mit sich bringe, da dieser nicht vollkommen zentral durchgeführt werden könne. Politikberater Peter Radunski warnte davor, das Internet als „Allheilmittel" zu betrachten.
EU drängt Facebook & Co. zu mehr Datenschutz
Laut derwesten.de setzt die EU die sozialen Netzwerke in Sachen Datenschutz nun unter Druck, da sie "grundlegende Verbraucherrechte verletzt" sehe. Sollten nicht schnellstmöglich klarere Regeln aufgestellt werden, so wolle Brüssel mit einem Gesetz einschreiten und somit gegen einen „weltweiten Wilden Westen" vorgehen.
E-Voting für Bern einstimmig beschlossen
Der Grosse Rat hat der elektronischen Wahl, zunächst für Auslandsschweizer, am Dienstag, 31. März 2009, zugestimmt. Vor der definitiven Einführung müssen jedoch zunächst noch einige technische und organisatorische Grundlagen, unter anderem die Koordination mit anderen Kantonen, geschaffen werden.