Die Zerstrittenheit der NPD im Netz; Eine Smartphone-App macht Lobbytätigkeit in der französischen Nationalversammlung transparent; Die Rolle des Internet beim Kampf gegen die Erdbebenfolgen in Japan – Dies und mehr in der Linkliste.

 

NPD-Chaos im Netz
Der “NPD-Blog” berichtet in dieser Woche von internen Machtkämpfen und persönlichen Anfeindungen, die der äußerste rechte Rand des deutschen Parteiensystems auch im Web 2.0 austrägt. Nach der parteiintern umstrittenen Fusion mit der “Frey-Partei” DVU und dem Auftauchen von internen E-Mails in der Öffentlichkeit bringen die Rechten damit zum dritten Mal innerhalb weniger Monate einen öffentlichen Beweis ihrer internen Zerstrittenheit bei.

Assange über die Möglichkeiten des Internet
Im Guardian berichtet Patrick Kingsley von einer Rede des WikiLeak-Chefs Julian Assange vor Studierenden in Cambridge. Darin soll Assange davon gesprochen haben, dass das Internet die größte Überwachungsmaschine sei, die die Welt je gesehen habe. Das Netz sei keine Technologie, die notwendigerweise Meinungsfreiheit und Menschenrechte fördere. Auch hätten soziale Medien wie Facebook und Twitter nicht eine solch große Rolle bei den Protesten in der arabischen Welt gespielt, wie es von Politikern und Social Media Experten suggeriert würde, so Assange.

Wie die Japaner sich im Internet helfen

Martin Haldenmair schreibt auf Focus-Online über die Hilfsmaßnahmen als Folge der Erdbeben und der drohenden Nuklearkatastrophe in Japan. Nachdem in den ersten Tagen bereits der Suchmaschinenbetreiber Google einen Personensuchdienst startete, nutzen immer mehr Japaner das Internet zur Koordinierung verschiedener Hilfsmaßnahmen. Neben unmittelbaren Informationen über die Erdbebenfolgen dient das Internet in Japans Norden zunehmend auch der Information über die Verbreitung von Radioaktivität.

Frankreich sammelt Passwörter im Netz

Nicole Franziska Kögler problematisiert auf Zeit-Online aus datenschutzrechtlicher Perspektive eine neue Initiative der französischen Regierung. Diese hat vordergründig nur die Umsetzung einer EU-Richtline zum Ziel. Laut Kögler ist die französische Polizei jedoch zusätzlich an Informationen interessiert, die über die Erfordernisse zur EU-weit einheitlichen Vorratsdatenspeicherung hinausgehen. Die französischen Ermittler wollen zusätzlich Passwort-Daten französischer Internet-Nutzer sammeln.

Smartphone-App enttarnt Lobbyisten im französischen Parlament
Wie der französisch-deutsche Weblog “vasistas” berichtet, haben die beiden Organisationen Regards Citoyens und Transparence International France kürzlich eine Smartphone-App zur Visualisiertung von Lobby-Tätigkeiten der Mitglieder des französischen Parlaments fertiggestellt. Mit dem Programm für mobile Endgeräte, dem Ergebnis eines crowdsourcing-Projekts, ist es nun möglich, die Aktivitäten aller beim französischen Parlament registrierten Wirtschaftsvertreter zu verfolgen. Die Ergebnisse überraschten teilweise.

Bundesinternetsachkundelage
Gunnar Sohn bloggt auf “The European” über die Ergebnisse einer Studie, die der Branchenverband “Bitkom” in Auftrag gegeben hat. Die überwiegende Mehrheit der Befragten spricht laut der Studie den politischen Entscheidungsträgern in Deutschland keine Internet-Kompetenz zu. Auch wenn die Angaben zwischen den Geschlechtern variieren, haben die Forscher beim Thema eGovernment Nachholbedarf in Politik und Verwaltung ausgemacht.

Vergesst Libyen nicht!

Vanessa Klüber berichtet im Internet-Angebot der WAZ-Mediengruppe über die Informationsbemühungen libyscher Oppositioneller im Internet. Zwar dominieren seit verganger Woche die Berichte über das drohende nukleare Inferno in Japan die Nachrichten. Die Menschen im libyschen Bürgerkriegsgebiet haben jedoch weiterhin unter der Repression durch Gaddafi und seine Armee zu leiden. Über verschiedene Blogs wird versucht, den Widerstand gegen den seit 40 Jahren herrschenden Diktator zu organisieren.

Cyber-Krieger aus dem Pentagon
Wie Spiegel-Online berichtet, baut das US-Verteidigungsministerium seine Aktivitäten im Web 2.0 massiv aus. Mit sogenannten “Sock Puppets” wird versucht, die Identitäten anderer Internet-Nutzer anzunehmen und somit die Meinungsbildung in Online-Netzwerken zu beeinflussen. Ein nächster Schritt, nachdem in der Vergangenheit bereits der Cyber-Kampf gegen fremde Staaten begonnen wurde.