Das Internet: Es zeigt sich von seiner sozialen Seite, wird kein Austragungsort von Cyberkriegen, bringt das Weiße Haus ins Gespräch mit einflussreichen chinesischen Bloggern und ist alles andere als frei – dies und mehr in der Linkliste.
Studie I: Die soziale Seite des Internet
Eine Studie des Pew Internet & American Life Project ergab, dass Internetsurfer weitaus stärker sozial engagiert sind als Menschen, die dem Web 2.0 fernbleiben. 80 Prozent der Web-User wären im Rahmen von freiwilligen Gruppen oder Organisationen aktiv, aber nur 56 Prozent der Web-Abstinenzler. Auf Social-Media-Plattformen gibt es laut der Studie die meisten sozialen Aktivitäten. Ganze vorne: Twitter mit 85 Prozent. Von den Befragten gaben 46 Prozent an, dass das Internet ihnen die Teilnahme an sozialen Aktivitäten erleichtere.
Studie II: Cyberkrieg adieu
Die OECD veröffentlichte am Freitag, 14. Januar 2011, eine Studie zum Thema Internet-Sicherheit. Diese kommt zu dem Schluss, dass ein zukünftiger Cyberwar eher unwahrscheinlich ist. Einzig ein gezielter Angriff auf essentielle Teile der Internet-Infrastruktur oder eine starke Sonneneruption (Ausfall von Satelliten etc.) könnten zu einer Cyber-Katastrophe führen. Nichtsdestotrotz seien politisch oder ideologisch motivierte Cyber-Attacken auf dem Vormarsch.
Interview: Das Trugbild vom freien Internet
In einem Gespräch mit der Freitag beschreibt der Journalist und Blogger Evgeny Morozov, wie die Diktatoren der Welt gelernt hätten, kritische Inhalte im Internet zu neutralisieren. Und zwar nicht primär durch die Zensur oder das Löschen von missliebigen Webseiten, sondern indem Kritiker verleumdet bzw. diskreditiert werden. Dennoch seien auch DDoS-Attacken ein probates Mittel, um z. B. oppositionelle Webseiten lahmzulegen. Für Morozov ist das freie Internet eine Illusion.
Videochat: Weißes Haus meets chinesische Blogger
Am Rande eines mehrtägigen Besuchs des chinesischen Ministerpräsidenten Hu Jintao in den USA veranstalteten Vertreter des Weißen Hauses einen Videochat mit einflussreichen chinesischen Bloggern. Dabei ging es jedoch weniger um die Erörterung von Menschenrechtsfragen, sondern vornehmlich um politische Fragen rund um die Beziehungen zwischen den USA und China. Beispielsweise wurde auch die Taiwan-Strategie der USA von den Bloggern kritisch hinterfragt.
US-Armee goes Social Media
Radhika Marya von mashable.com berichtet von der Veröffentlichung des 2011 Army Social Media Handbook, das Sicherheitstipps und -anweisungen für US-Soldaten, Militärpersonal und deren Familien im Umgang mit sozialen Medien enthält. So sei es z. B. Kommandeuren möglich, den Zugang zu bestimmten Webseiten zu blockieren. Nichtsdestotrotz hätten einige Streitkräfte wie die US-Marine ihre Online-Politik gelockert. So dürften soziale Medien wie Facebook, Twitter und Youtube auch während der Arbeit genutzt werden.