Digitaler Jahresausblick 2011, Twitter-Fail-Rückblick 2010, kritischer EU-Blick auf die Nutzung geistigen Eigentums und kein Durchblick mehr beim Wettstreit TV vs. Internet – diese und mehr Themen der Woche in der Linkliste.
Jahresvorschau Zwo Punkt Elf
Jörg Schieb von dradio.de wagt einen Ausblick auf das Computer- und Internetjahr 2011. Der Autor spekuliert darüber, was demnächst von WikiLeaks zu erwarten sei (Stichwort: Enthüllungen aus der Bankenwelt), welche Höhenflüge das iPad erleben wird, wie Cloud-Computing an Bedeutung gewinnen und der Datenschutz in Sozialen Netzwerken diskutiert werden wird.
Best of Twitter-Fails 2010
Der Berliner Kommunikationsdienstleister AUSSCHNITT präsentiert die Twitter-Mecker-Charts 2010. Auf dem vordersten Platz landete das viel kritisierte und diskutierte Bahn-Bauprojekt “Stuttgart 21”. Inbesondere der baden-württembergische CDU-Ministerpräsident Stefan Mappus und die Deutsche Bahn vereinen dabei die meiste Negativkritik auf sich. Das am häufigsten kritisierte Produkt war das iPhone, am meisten waren die Twitterer über politische Entscheidungen und interne Machtkämpfe verärgert.
Mainstream-Komfort vs. offene Strukturen
Konrad Lischka von Spiegel Online stellt eine veränderte Online-Demografie fest. Der Komfort geschlossener Strukturen wie Facebook oder AppStore wird die Vorzüge offener Strukturen vom Nutzungsverhalten der Bürger her immer weiter überflügeln, so der Autor. Ein immer größerer Teil der Nutzer käme ohne offene Standards wie RSS oder Bookmarks aus. Plattform-Offenheit und Datenportabilität seien kein Erfolgskriterium im Endkunden-Mainstream, schreibt Lischka.
Der Smart Mobs ist da
Anja Junghans und Benjamin David von TELEPOLIS philosophieren darüber, was WikiLeaks, Stuttgart 21 und das Münchner Kunstprojekt der Urbanauten gemeinsam haben. Ihr Argument: Das Internet bringt nicht das öffentliche Stadtleben zum Erliegen, so wie manche Pessimisten behaupten würden. Stattdessen sei ein öffentlicher Zwischenraum, ein “Smart Mobs”, entstanden, der die Welt und die Stadt tiefgreifend verändere.
EU-Evaluierungsbericht zu geistigem Eigentum
Nach Ansicht der EU hat die Verletzung geistigen Eigentums in Europa rapide zugenommen. Dies stellten die EU-Beamten anlässlich einer Wirksamkeitsprüfung der sogenannten Durchsetzungsrichtlinie fest. Das Internet sei ein Ort regelmäßiger Rechtsverletzungen, denen mit neuen legislativen und nicht-legislativen Instrumenten begegnet werden müsse.
Unterschiedliche Prognosen zum TV-Konsum
In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau stellt Fernsehforscher Matthias Wagner fest: Das bereits tot gesagte Offline-TV ist trotz der Angebote im Online-TV-Bereich gefragter denn je. Auch bei jungen Menschen habe es keine dramatischen Verschiebungen beim TV-Genuss gegeben, so der TV-Experte. Das Gegenteil behauptet eine britische Studie, wonach von den unter 30-Jährigen im Vergleich zu 2007 (68 Prozent) nur noch 52 Prozent das analoge TV als Hauptnachrichtenquelle nutzten.