Youtube bzw. Google stehen wieder in der Kritik. Diesmal geht es um zwei Fälle: Bettina Wulff und ein Anti-Islam-Video. Während Frau Wulff zu wenig Eingriffe durch den Konzern beklagt, kritisieren Andere zuviel Einmischung durch das Blockieren des Anti-Islam-Videos in Ägypten und Libyen. ‘Liquid democracy’ gilt als vielversprechende neue Partizipationsform. Was steckt dahinter und welche Tools gibt es? Ein ehemaliger ”Anonymous-Aktivist” lebt seit einem Jahr ohne Internet. Wie fühlt sich es sich an, plötzlich offline zu sein? Dies und mehr in der heutigen Ausgabe der digitalen Presseschau.
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How does google search work? Diese Frage wird derzeit oft gestellt. Google behauptet weiterhin, dass es rein zufällige Algorithmen seien, die darauf basierten, wie oft der Begriff bereits gesucht wurde. Wie die Suchmechanismen und Algorithmen auf google funktionieren erklärt dieses Video.
Google sperrt Anti-Islam-Video in bestimmten Staaten
Das Video “The Innocence of Muslims” (Die Unschuld der Muslime) ist ohne Frage geschmacklos und provozierend. Dennoch ist das Sperren des Videos von Youtube rechtlich falsch und besorgniserregend – findet zumindest die digitale Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF). Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Unruhen in Bengasi nicht durch das Video verursacht wurden, schreibt SPIEGELONLINE.
Neutrale Suchergebnisse sind eine Fiktion
In der ZEIT erklärt Viktor Mayer-Schönberger, warum die Suche von Google nicht neutral ist, sondern auf geheimen Bewertungsalgorithmen basiert. Nur so ist es möglich, dass sich die Suchmaschine den Gesetzen der verschiedenen Ländern anpasst, wie etwa in Thailand, wo Majestätsbeleidigung mit hohen Strafen geahndet wird. Entsprechend ist in Thailand kein majestätsbeleidigender Inhalt bei Google gelistet.
Seit Jahren wird mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in der Politik gewünscht. Alle vier Jahre zur Wahl zu gehen reicht den deutschen Bürgern schon lange nicht mehr. Dennoch gibt es noch immer große Probleme bei der Umsetzung. Politik 2.0 definiert sich als ein neues Modell der Bürgerbeteiligung. Es wurde entwickelt um eine aktive Mitmach-Demokratie zu erreichen. Durch ‘liquid democracy’ kann der Bürger nun auch bei Detailfragen mitreden. Christoph Puppe erklärt die neuen Partizipationsmöglichkeiten und Tools.
Kritik am Internet ist nicht selten. Es mache dumm, dick und fördere unsoziales Verhalten. Differenzierter scheint die Kritik, dass das Internet, anders als Massenmedien, zu einer individualisierten, subjektiven Wahrnehmung der Welt führe, so zu hören von dem Philosophen Richard David Precht. Gunnar Sohn erklärt, wo Precht irrt.
My life after Anonymous: ‘I feel more fulfilled without the internet’
Weißt du wieviele Familien ernährt werden könnten wenn Tweets auf Twitter Reiskörner wären? Nein? Jake Davis auch nicht. Und er kann es auch nicht googlen. Der 18-jährige Schotte war Mitglied der Aktivistengruppe “Anonymous”. Bis die Polizei ihn fand. Seit 12 Monaten war er nicht mehr im Internet und beschreibt sein neues Leben als ruhig, fast schon angenehm.