Warum sorgt ein Gerücht für massive Einschränkungen des Internet in China? Warum sind Shitstorms nicht unbedingt ein Merkmal für die Demokratie? Welche Gründe gibt es, die Piratenpartei zu wählen? Wie bestimmen Algorithmen unser Netzverhalten? – Die Antworten und mehr in dieser digitalen Presseschau.
Video der Woche
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=0ymtgwM-jzw]
So einfach ist ein Fernsehbeitrag gebaut: ZDF-Redakteur Martin Giesler erklärt in seinem Volontariats-Abschlussfilm das Schema F jedes Magazinbeitrags. Wer will, kann ihn nachbauen und sich damit beim ZDF bewerben…
Die chinesische Regierung zensiert die Medien der Volksrepublik bekanntermaßen in massiver Weise. Nun folgen weitere Beschränkungen: Aufgrund eines in sozialen Netzwerken verbreiteten Putschgerüchts wurden Mikroblogs angewiesen, ihre Kommentarfunktion zu deaktivieren. Sven Haenke schreibt auf Doppelpod.de, wie es zu dem Gerücht kam und welche Folgen es nach sich zog.
Ist Patrick Dörings Aussage über die „Tyrannei der Masse“ vielleicht doch angebracht? Sven Sorgenfrey sorgt sich in der Financial Times Deutschland um den Umgangston im Netz und die Art und Weise, wie Demokratie hier verstanden wird. Er verlangt konstruktive Debatten und wehrt sich gegen unsachliche Shitstorms.
Warum ich die Piratenpartei wählen würde
Thomas Mader kann sich nicht vollkommen mit der jungen, aufstrebenden Piratenpartei identifizieren, würde sie aber trotzdem wählen. Die Gründe beschreibt er ausführlich auf Der Westen: Das Angebot der anderen Parteien sei einfach nicht zufriedenstellend.
Wenn sich Politik in IT manifestiert …
Die politischen Debatten der Gegenwart werden bereits zu großen Teilen auch im Netz ausgetragen. Philipp S. Müller sieht die politischen Diskurse daher immer mehr auch von den Strukturen im Internet beeinflusst. Auf egovernment-computing.de beschreibt er, wie Realpolitik und Netzpolitik zusammenhängen und welche Folgen sich daraus für den politischen Diskurs ergeben.
In einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung bringt der Justiziar des Börsenvereins des deutschen Buchhandels vom Landesverband Bayern Konstantin Wegener einen weiteren Gedanken in die Debatte um das Urheberrecht ein. Das Urheberrecht schütze lediglich die konkrete Form des Gedankens eines Urhebers und nicht mehr. Die Netzgemeinde solle sich daher mit populistischen Forderungen und Warnungen vor der Gefahr der Monopolisierung von Fakten, Ideen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen zurückhalten.
Das (Un)Behagen am Algorithmus. Zur Debatte um das Kalkül des Verhaltens
Der von dem US-Autor Eli Pariser 2011 eingeführte Begriff „Filterbubble“ beschreibt, wie Algorithmen unser Verhalten im Netz steuern. Die Autorin Katrin Passig hielt Anfang des Jahres dagegen und sprach von einer irrationalen Angst vor unsichtbaren technischen Vorgängen. Jochen Thermann fasst nun auf „Editorial“ die Debatte um die Algorithmen im Internet und ihren nicht abzustreitenden Einfluss auf die Internetnutzer auf gelungene Weise zusammen.