Laut einem Bericht der Wiener Grünen will die Stadt Wien für 7,6 Millionen Euro Lizenzen für Microsoft Windows Vista und Microsoft Offfice 2007 ausgeben. Die Umstellung der 32000 Verwaltungsrechner von Windows 2000 soll bis zum Jahr 2009 erfolgen und auch die rund 1000 Rechner mit einschließen, die zur Zeit noch mit Wienux, einer Version des Open-Source-Betriebsystems Linux, betrieben werden.
Entweder oder
Seit 2005 darf jede Magistratsabteilung im Zuge einer „sanften Migration“ selbst wählen, ob sie Wienux statt Windows, OpenOffice statt MS-Office und Firefox statt Internet Explorer nutzen darf – „allerdings gibt es von der Stadt weder offensive Signale noch finanzielle Unterstützung zum Wechsel.“, so die Grüne Stadträtin Marie Ringler in einem Artikel. Open Source Software werden Programme gennant, die von einer Entwicklergemeinschaft entwickelt und deren Quellcode frei verfügbar und veränderbar ist.
Durch die sanfte Umstellung auf nicht-proprietäre Software seien bisher etwa 1000 Rechner, 750 davon in der Kindergartenverwaltung, auf Wienux umgestiegen. OpenOffice habe es auf fast 50 Prozent aller Rechner geschafft, so Ringler.
Doch durch grünes Licht für die Microsoft-Lizenzen, die auch in der Kindergartenverwaltung zum Einsatz kommen sollen, stehe das Projekt „Wienux“ somit auf Messers Schneide.
Herstellerabhängigkeit vermeiden
Ingrid Kammerer vom Rechenzentrum der Wiener Stadtverwaltung (MA 14) verwies nach Anfrage darauf, dass „durch Streuung der Aufträge auf mehrere Hersteller“ die „Abhängigkeit von einer Hard- oder Softwarelinie“ vermieden wird. „Auch in Zukunft wird die Stadt Wien die Strategie verfolgen, immer mehrere EDV-Welten parallel zu betreiben, um die Herstellerunabhängigkeit sicher zu stellen
Weitere konkrete Schritte sind nach der Veröffentlichung der zweiten Studie „Open-Source-Software am Arbeitsplatz im Magistrat Wien“ im Sommer 2008 zu erwarten.