In einer international abgestimmten Aktion
ermittelte das BKA 18 Tatverdächtige
Seit heute morgen 06.00 Uhr MESZ durchsuchen
Polizei und Staatsanwaltschaft im Rahmen einer
international abgestimmten Aktion zeitgleich in 21
Staaten die Wohnungen von Tatverdächtigen, denen die
Beteiligung an einem weltweit im Internet agierenden
Kinderporno-Ring vorgeworfen wird. In Deutschland
finden in den Bundesländern Baden-Württemberg,
Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen,
Sachsen und Rheinland-Pfalz Durchsuchungen bei
insgesamt 18 Tatverdächtigen statt.
Für die Maßnahmen in Deutschland hat das
Bundeskriminalamt eine Koordinierungsstelle (KoSt)
eingerichtet. Diese steuert Informationen aus dem
Ausland an die zuständigen deutschen Behörden bzw.
in der Bundesrepublik Deutschland gewonnene
Erkenntnisse an die entsprechenden ausländischen
Behörden. Die Ermittlungen werden von den
Polizeibehörden der Länder geführt.
Aufgrund der Ergebnisse eines in Großbritannien
geführten Verfahrens gegen einen britischen
Staatsangehörigen, der als Mitglied eines sogenannten
privaten IRC- channels mit nahezu 200 Teilnehmern im
INTERNET ermittelt worden ist, konnten die
Polizeibehörden in monatelanger Arbeit die sich
äußerst geschickt abschottenden Teilnehmer des
Rings enttarnen. Diese werden verdächtigt, weltweit
große Mengen kinderpornographischer Bild- und
Filmdateien zu tauschen.
Bereits 1996 sind in den USA Ermittlungen gegen eine
Gruppierung wegen desselben Verdachts geführt
worden. Damals nicht identifizierte Mitglieder haben
sich teilweise im nunmehr aufgedeckten Ring
reorganisiert. Einigen Mitgliedern konnte der sexuelle
Mißbrauch von Kindern nachgewiesen werden; bei
weiteren besteht ein diesbezüglicher Tatverdacht.
Die Maßnahme zeigt, daß die
Strafverfolgungsbehörden auch über Ländergrenzen
hinweg in der Lage sind, diese abscheulichen Taten zu
verfolgen. Sowohl die internationale Kooperation, die in
diesem Fall durch eine bei der "Internationalen
Kriminalpolizeilichen Organisation (IKPO)" eingesetzte
Arbeitsgruppe initiiert worden ist, als auch die nationale
Zusammenarbeit funktionieren hervorragend.
Die Auswertung des jetzt sichergestellten Materials
wird einige Wochen in Anspruch nehmen, da mit
besonderen Sicherungsmaßnahmen der Dateien durch
die Tatverdächtigen zu rechnen ist.