Die gute Nachricht: Die großen TV-Debatten der US-Präsidentschaftskandidaten kann man sich auch im Internet anschauen. Durch eine Partnerschaft mit dem weltgrößten Sozialen Netzwerk MySpace gibt es für die Internetzuschauer auch technische Gimmicks oben drauf. Die schlechte Nachricht: Das Publikum soll anders als bei vergleichbaren US-Wahlformaten nur zuschauen, nicht mitmachen.

MyDebates.org heißt das Portal, das MySpace und die Non-Profit-Organisation Commission on Presidential Debates (CPD) heute am 6. August 2008 vorgestellt haben. Eingebettet in das zum Murdoch-Konzern gehörende Soziale Netzwerk werden die großen TV-Debatten zwischen John McCain und Barack Obama sowie das Aufeinandertreffen der potenziellen Vizepräsidenten für das Netz übertragen.


Technik statt Mitmachen

Ein Satz aus der offiziellen Ankündigung macht deutlich, wie sich die Macher die Debatte vorstellen: "This format will reduce distraction while eliciting specific and valuable feedback. (etwa: Dieses Format wird Ablenkung abbauen, während es gezielten und wertvolle Rückmeldungen ermöglicht). "Wertvolle Rückmeldungen" beschränken sich demnach auf "Ja/Nein" bzw. "Daumen rauf – Daumen runter-Clicks" zu vorgegebenen Umfragen. Und Diskussionsbeiträge zählen offenbar als "Ablenkung".

Früher war es schonmal besser

Wahlformate aus den vergangenen Jahren gingen da bereits einen Schritt weiter. Bei den CNN-Youtube-Debates beantworteten 2007 die demokratischen Präsidentschaftskandidaten im Nachrichtenkanal per Webvideo eingesandte Fragen der Internetgemeinde. MySpace und der Musiksender MTV hielten die Präsidentschaftskandidaten mit "Town Hall" live mit E-Mail und Instant-Messaging-Fragen auf Trab.

Rückspulen zu Themen-Icons

Bei den großen TV-Debatten im September 2008 seht dagegen die Übertragungstechnik im Vordergrund: Man kann die Debatten zum Beispiel in seinem MySpace-Profil einbetten. Außerdem sollen kleine Icons auflaufen, wenn die Kandidaten ein bestimmtes Thema anschneiden. So kann man dann auch einfach zurückspulen.