Wie digital ist Deutschland wirklich? Eine Studie der Initiative D21, deren Ergebnisse am 18.03.2010 veröffentlicht wurden, untersucht die Internetnutzung der Bundesbürger.

Die Studie „Digitale Gesellschaft in Deutschland – Sechs Nutzertypen im Vergleich“ zeigt: Die deutsche Bevölkerung ist geteilt in diejenigen, die noch nicht in der digitalen Gesellschaft angekommen sind und die sogenannten digitalen Souveränen. Überraschend erscheint, dass nur ca. 26 Prozent zu den souveränen Nutzern gezählt werden. Drei Viertel der Bevölkerung lebten dagegen immer noch weitestgehend undigital. Für die Studie, die den seit 2001 jährlich erscheinenden (N)Onliner-Atlas ergänzen soll, befragte TNS Infratest deutschlandweit 1014 Personen.

Die Passiven und die Aktiven

Das Spektrum der eher passiven Nutzer reicht von denjenigen, die neue Medien im Prinzip gar nicht nutzen und angeben, davor Angst zu haben, bis zu denen, die zumindest gelegentlich online sind, aber keinen weitergehenden Nutzen darin erkennen können. Sie zeichnen sich in der Regel durch ein niedriges bis mittleres Bildungsniveau und ein höheres Alter aus.

Die digital Souveränen hingegen, die sich in Trendnutzer, digitale Profis und digitale Avantgarde unterteilen, verfügen in der Regel über eine mittlere bis hohe Bildung und auch über weitreichende Kompetenzen im Umgang mit dem PC. Zwar gibt es Unterschiede in der beruflichen und privaten Nutzung, doch alle drei Gruppen haben erkannt, dass das Internet ihnen nutzt, und sind in der Lage, kompetent damit umzugehen.

Nutzen des Webs muss deutlich gemacht werden

Gerade weil die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft enorm von der digitalen Kompetenz der Gesellschaft abhinge, wäre es dringend nötig, dass in dieser Hinsicht etwas passiert, sagte Dr. Ulrich Hermann, Vorstandsmitglied der Initiative D21 auf einer Pressekonferenz. Die Enquete-Kommission ´Internet und digitale Gesellschaft` des Deutschen Bundestages sei hierfür schon ein wichtiger Schritt.

Jo Gröbel, Direktor des Deutschen Digital-Instituts Berlin, forderte bei der Vorstellung der Studie, nicht immer nur über die technischen Zugänge und die Medienkompetenz zu sprechen. Dies seien wichtige Punkte, doch ebenso dringlich sei es, den Menschen den Nutzen des Internets deutlich zu machen.