Der Krieg im Kaukasus findet auch im Netz statt. Gerade die georgische Seite bloggt und informiert im Stundentakt über die neuesten Entwicklungen. Doch nun soll auch die Blogosphäre unter Beschuss geraten sein. Ein Einblick in die unübersichtliche Lage.
Dass russische Truppen in Senaki einmarschiert sind, vermeldet die Nachrichtenseite Civil.ge noch, der Wirtschaftsticker der georgischen Nationalbank am Rand der Seite funktioniert aber nicht immer. Ein englischsprachiges Blog tickert die neuesten Kriegshandlungen. Ein Blog, das wegen Hackerangriffen angeblich vom georgischen Außenministerium auf einem sicheren Blogspot-Account geführt wird, zeigt Bilder georgischer Opfer. Die offizielle Außenministeriums-Homepage ist gerade erreichbar, die Startseite soll aber vor kurzem nach Manipulationen von Hackern noch mit Bildern von Kriegsverbrechern wie Adolf Hitler umgeleitet worden sein. Auch YouTube wird zur Information und Stimmungsmache genutzt.
Gezielte Abschaltung
So hat der militärische Konflikt zwischen Russland und Georgien sein digital-mediales Pendant. Dabei ist es kaum ersichtlich, welche Personen oder Intentionen hinter den Meldungen stehen. Heise.de berichtet nun, dass auch im Netz angegriffen wird. Russische Server, über die ein Großteil des georgischen Traffics läuft, sollen für georgische Nutzer nicht mehr zugänglich sein. Zudem hätten russische Online-Attacken verschiedene georgische Seiten gezielt überfordert, so dass diese nun nicht mehr aufzurufen seien. Der polnische Präsident veröffentlicht die Infos der georgischen Regierung daher auf seiner englischsprachigen Homepage.