Die Piratenpartei hat einer aktuellen Umfrage zufolge eine Chance, in den Bundestag einzuziehen. Dies berichtet das Magazin Cicero in seiner am 23. Juli erscheinenden August-Ausgabe. Laut einer repräsentativen Erhebung unter 1003 Befragten können sich sechs Prozent "vorstellen", die neue Partei zu wählen.

35 Prozent der Befragten würden die Piraten nicht wählen. 58 Prozent der Befragten war die Partei unbekannt, die sich fast ausschließlich Internetthemen wie Stopp der Vorratsdatenspeicherung, Veränderung des Urheberrechts oder Kampf gegen Netzzensur auf die Fahnen geschrieben hat.

Eine wichtige Hintergrundinformation zur Einordnung der Befragung ist, dass es sich um eine Telefonumfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid handelt: Bei (nicht-repräsentativen) Online-Votings gibt regelmäßig ein großer Prozentsatz der Teilnehmer an, die Piraten zu wählen.

Onliner machen Stimmung für Piraten

Im Internet sind die Piraten ohnehin erfolgreicher als die etablierten Parteien. Beim Sozialen Netzwerk meinVZ hat die Partei beispielweise mehr Unterstützer als die weiteren im Bundestag vertretenden Parteien. Zu politischen Themen im Netz tauchen regelmäßig Nutzerkommentare auf, die dazu aufrufen, die Piraten zu wählen.

Bei den Europawahlen im Juni 2009 erreichte die Piratenpartei in Deutschland 0,9 Prozent der Stimmen, in Schweden wurde ein Pirat in das Europaparlament gewählt. Mit Jörg Tauss sitzt ein von der SPD übergetretener Abgeordneter für die Piraten im Bundestag – gegen Tauss wird wegen Besitzes von Kinderpornographie ermittelt

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