fdp artikelbildHeutzutage können bereits kleine Kinder Smartphones bedienen. Schon im Grundschulalter besitzen viele Heranwachsende ein eigenes Handy, Tablet oder sogar einen Laptop. Wichtiger denn je erscheint im digitalen Zeitalter der Jugendmedienschutz. Wie können Kinder und Jugendliche am besten geschützt werden und wer ist für den optimalen Schutz überhaupt verantwortlich? Damit hat sich die FSM e.V. (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia) mit Hilfe einer Studie auseinandergesetzt.

Die Studienergebnisse

Befragt wurden 805 Kinder und Jugendliche, sowie jeweils ein Elternteil, welches für die Onlineerziehung verantwortlich ist. Die Studie wurde unterteilt in vier verschiedene Rubriken: Sorgen der Kinder und Eltern, Einstellung gegenüber dem Jugendmedienschutz, das Wissen über den Jugendmedienschutz sowie das konkrete Handeln zur Verbesserung des Schutzes.

73% aller Eltern in Deutschland sind besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder im Netz. Nahezu 60% der befragten Heranwachsenden geben ebenfalls an, besorgt zu sein. Zu den Gefahren zählen der Kontakt zu Fremden, verstörende Videos und Bilder mit gewaltvollen oder pornographischen Inhalten sowie die Preisgabe von privaten Informationen.

Sowohl die Heranwachsenden als auch die Eltern sind nicht über das Angebot an Beratungsstellen sowie Beschwerdestellen informiert. Diese müssen ihre Angebote daher öffentlicher machen, forder die FSM e.V.

Mit zunehmendem Alter wachsen – laut eigener Einschätzung – die internetbezogenen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen. Jene geben ebenfalls an, mit der Zeit die Cyber-Fähigkeiten der Eltern zu übertreffen.

Außerdem zeigen die Umfragen, dass das medienschutzbezogene Engagement der Eltern mit zunehmendem Alter der Kinder abnimmt. Die Heranwachsenden geben zwar an, mit zunehmendem Alter mehr Eigenverantwortung zu tragen, allerdings kommt es dabei häufig (gemessen an den Antworten der Rubrik Wissen über den Jugendmedienschutz) zu Fehleinschätzungen.

Handlungsbedarf

Aus den genannten Ergebnissen lassen sich klare Handlungsoptionen zur Verbesserung des Jugendmedienschutzes ableiten: Zum einen  ist es notwendig, das sich mit dem Aufwachsen verschiebende Verhältnis zwischen Eltern- und Kinderverantwortung zu berücksichtigen und altersgerechte Schutzinstrumente einzuführen. Dabei ist die Umstellung auf präventiven und pädagogischen Jugendschutz wichtig.

Des Weiteren sehen sich Eltern in erster Linie als die Verantwortlichen für die Überwachung des Internetkonsums ihrer Kinder. Gleichzeitig vertreten die meisten Eltern die Ansicht, dass geschützte Räume im Netz für Kinder bis 12 Jahre sinnvoll sind, und diese weiter ausgebaut werden sollten. Genauso wünschenswert sind laut der Studie die Unterstützungsangebote im Umgang mit belastenden Online-Erfahrungen. Als zentrale Akteure sehen die Befragten dabei auch die Politik  und die Dienstleistungsanbieter im Netz.

 

Titelbild by Alexander Dummer on Unsplash, eigene Bearbeitung