Das Internet im Wahlprogramm: "Kultur-Flatrate", "Medienführerschein" und die Internet-Sperre beschäftigten die Delegierten der SPD am 14. Juni in Berlin. Eine Zusammenfassung der digitalen Momente des außerordentlichen Parteitages.

Wahlprogramme im Internet-CheckMehr und mehr findet das Internet Einzug in den politischen Diskurs. Diesem Umstand trug nun auch der Parteitag der SPD Rechnung. In dem beschlossenen Wahlprogramm fließen verschiedene Vorhaben zum Umgang mit dem virtuellen Raum ein.

Kultur-Flatrate

"Das Urheberrecht und das Urhebervertragsrecht sollen in der digitalen Welt ein angemessenes Einkommen aus der Verwertung geistigen Eigentums ermöglichen.", heißt es im Wahlprogramm. Mit dieser Forderung einher geht die Prüfung einer Kultur-Flatrate durch die SPD. Bei diesem Konzept wird eine Pauschalgebühr auf Internet-Anschlüsse erhoben, welche im Gegenzug das freie Herunterladen urheberrechtliche geschützter Inhalte erlaubt.

Der Medienführerschein

Mit dieser Idee soll die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Verantwortungsvoller und sicherer Umgang mit dem Medium Internet ist bei diesem Projekt das Ziel. Medienkompetenz wird im Wahlprogramm als Schlüsselqualifikation und Bildungsthema beschrieben. Die SPD will somit das Internet in den Blickwinkel der Bildungspolitik rücken.

Internet-Sperre

Einen Tag vor dem Bundesparteitag beschloss der SPD-Bundesvorstand ein Papier, in welchem er Verbesserungen am Gesetzesentwurf der Familienministerin Ursula von der Leyen bezüglich der Sperrung kinderpornographischer Internetseiten forderte. Unter der Überschrift "Löschen vor Sperren" werden vier Änderungspunkte aufgeführt. Dabei fordert die SPD den Vorrang der Löschung vor dem Sperren der Seiten, eine unabhängige Überprüfung der Sperrliste des BKA, den Datenschutz für Besucher der gesperrten Seiten und den Status als Spezialgesetz.

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