Martin Fuchs beobachtet seit Ende 2010 schwerpunktmäßig die Hamburger Politik – also die Parteien, die Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft, die Bezirksversammlungen und ab und an auch den Hamburger Senat. Sein Fokus liegt dabei stark auf der Nutzung der sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, YouTube und Co.
Anfang des Bundestagswahl-Jahres 2013 soll mein Blick nun einmal über die Grenzen der Hansestadt hinaus gehen. Da ich einen Überblick über die Nutzung von Social Media im Bundestag vermisse, habe ich mich in den vergangenen Tagen hingesetzt und mithilfe von Pluragraph.de selbst durchgezählt, wie die 620 Bundestagsabgeordneten die verschiedenen Netzwerke Facebook, Twitter, Google+, YouTube und XING nutzen.
Dies ist ein rein quantitativer Überblick, Stand ist Montag, der 21. Januar 2013.
An anderen Stellen wurden bereits die Aktivitäten der Abgeordneten in den verschiedenen Netzwerken (.pdf) qualitativ analysiert oder für einzelne Netzwerke wie Twitter Übersichten geschaffen und die Nutzung für ein Netzwerk analysiert.
Hier nun eine komplette Übersicht über die wichtigsten Netzwerke.
Wie nutzen die Abgeordneten Facebook?
471 der 620 Abgeordneten haben ein eigenes Facebookprofil.
76 % der Bundestagsabgeordneten sind bei Facebook angemeldet.
348 von 620 Abgeordenten nutzen ein persönliches Profil.
56,1 % der Bundestagsabgeordneten kommunizieren über private Profile.
226 von 620 Abgeordneten haben eine Fanseite.
36,5 % der Bundestagsabgeordneten haben sich für die Nutzung einer Seite entschieden.
Einen Überblick über alle Facebook-Fanseiten der Bundestagsabgeordneten liefert das Social-Media-Analyse-Portal Pluragraph.de hier.
Die Facebook-Nutzung nach Fraktionen
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
165 von 237 Abgeordneten haben ein Facebook-Profil = 69,5%
109 von 237 Abgeordneten nutzen ein persönliches Profil = 46%
82 von 237 Abgeordneten haben eine Fanseite = 34,6%
SPD-Bundestagsfraktion
130 von 146 Abgeordneten haben ein Facebook-Profil = 89%
79 von 146 Abgeordneten nutzen ein persönliches Profil = 54,1%
51 von 146 Abgeordneten haben eine Fanseite = 34,9%
FDP-Bundestagsfraktion
78 von 93 Abgeordneten haben ein Facebook-Profil = 84%
63 von 93 Abgeordneten nutzen ein persönliches Profil = 67,7%
30 von 93 Abgeordneten haben eine Fanseite = 32,3%
Linksfraktion
65 von 76 Abgeordneten haben ein Facebook-Profil = 85,5%
49 von 76 Abgeordneten nutzen ein persönliches Profil = 64,5%
33 von 76 Abgeordneten haben eine Fanseite = 43,4%
Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion
59 von 68 Abgeordneten haben ein Facebook-Profil = 85,3%
48 von 68 Abgeordneten nutzen ein persönliches Profil = 70,1%
29 von 68 Abgeordneten haben eine Fanseite = 42,6%
Da einige Abgeordnete sowohl eine Fanseite als auch ein persönliches Profil pflegen, sind die beiden Zahlen nicht einfach summierbar. Aus diesem Grund habe ich diese Zahlen auch unabhängig von einander ausgewiesen.
Wie nutzen die Abgeordneten Twitter?
311 der 620 Abgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account.
Dies entspricht 50,2 % der Bundestagsabgeordneten.
Einen Überblick über alle Twitter-Accounts der Bundestagsabgeordneten liefert das Social-Media-Analyse-Portal Pluragraph.de hier.
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
93 von 237 Abgeordneten haben einen Twitter-Account.
Dies entspricht: 39,2%
SPD-Bundestagsfraktion
64 von 146 Abgeordneten haben einen Twitter-Account.
Dies entspricht: 43,8%
FDP-Bundestagsfraktion
57 von 93 Abgeordneten haben einen Twitter-Account.
Dies entspricht: 61,3%
Linksfraktion
45 von 76 Abgeordneten haben einen Twitter-Account.
Dies entspricht: 59,2%
Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion
51 von 68 Abgeordneten haben einen Twitter-Account.
Dies entspricht: 75%
Wie nutzen die Abgeordneten YouTube?
254 der 620 Abgeordneten haben einen eigenen YouTube-Account.
Dies entspricht 41% der Bundestagsabgeordneten.
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
79 von 237 Abgeordneten haben einen YouTube-Account.
Dies entspricht: 33,3%
SPD-Bundestagsfraktion
73 von 146 Abgeordneten haben einen YouTube-Account.
Dies entspricht: 50%
FDP-Bundestagsfraktion
45 von 93 Abgeordneten haben einen YouTube-Account.
Dies entspricht: 48,4%
Linksfraktion
20 von 76 Abgeordneten haben einen YouTube-Account.
Dies entspricht: 26,3%
Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion
37 von 68 Abgeordneten haben einen YouTube-Account.
Dies entspricht: 54,4%
Wie nutzen die Abgeordneten XING?
155 der 620 Abgeordneten haben ein XING-Profil.
Dies entspricht genau 25% der Bundestagsabgeordneten.
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
65 von 237 Abgeordneten haben ein XING-Profil.
Dies entspricht: 24,3%
SPD-Bundestagsfraktion
29 von 146 Abgeordneten haben ein XING-Profil.
Dies entspricht: 19,9%
FDP-Bundestagsfraktion
46 von 93 Abgeordneten haben ein XING-Profil.
Dies entspricht: 49,5%
Linksfraktion
1 von 76 Abgeordneten hat ein XING-Profil.
Dies entspricht: 1,3%
Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion
14 von 68 Abgeordneten haben ein XING-Profil.
Dies entspricht: 20,6%
Wie nutzen die Abgeordneten Google+?
100 der 620 Abgeordneten haben ein Google+ Profil.
Dies entspricht 16,1% der Bundestagsabgeordneten.
Für den Überblick über alle Google+-Profile der Bundestagsabgeordneten habe ich einen Kreis bei Google+ erstellt, in dem komischerweise nicht alle 100 Profile öffentlich angezeigt werden.
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
28 von 237 Abgeordneten haben ein Google+ Profil.
Dies entspricht: 11,8%
SPD-Bundestagsfraktion
23 von 146 Abgeordneten haben ein Google+ Profil.
Dies entspricht: 15,6%
FDP-Bundestagsfraktion
16 von 93 Abgeordneten haben ein Google+ Profil.
Dies entspricht: 17,2%
Linksfraktion
16 von 76 Abgeordneten haben ein Google+ Profil.
Dies entspricht: 21,1%
Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion
17 von 68 Abgeordneten haben ein Google+ Profil.
Dies entspricht: 25%
Neben den hier aufgeführen meist genutzten Netzwerken besitzen einige Mitglieder des Bundestages zudem Accounts in folgenden weiteren sozialen Netzwerken: flickr, wer-kennt-wen.de, Pinterest, LinkedIn, myspace und MeinVZ.
Aufgrund der geringen Nutzerzahlen verzichte ich aber auf eine Darstellung dieser Netzwerke.
Ich bin sehr gespannt, ob sich die Nutzerzahlen in Richtung Bundestagswahl noch verändern werden. Dies ist anzunehmen, wird Social Media doch bisher leider schwerpunktmäßig als reines Wahlkampfinstrument und nicht als Plattform für den kontinuierlichen Dialog mit dem Bürger – auch zwischen den Wahlen – gesehen.
Was mich erfreut sind die hohen Nutzerzahlen bei Facebook und Twitter. Spannend wäre nun eine anschließende breite Analyse der qualitativen Nutzung der Netzwerke. Dafür übergebe ich an die Wissenschaft und freue mich auf den Abschlussbereicht des ISPRAT-Projektes “Politiker im Netz”, der Anfang 2013 erscheinen soll.
Dies ist ein Crosspost von Martin Fuchs’ Blog “Hamburger Wahlbeobachter”. Der Artikel ist zuerst dort erschienen. Martin Fuchs bertreibt gemeinsam mit Jona Hölderle “Bürger & Freunde”.
Danke für die Übersicht!