Schweden ist eGovernment-Musterland in Europa und hat bis Ende 2009 die EU-Ratspräsidentschaft inne. Taugt der schwedische Weg des Online-Regierens für die EU? Auf einer Konferenz am 18. bis 20. November 2009 in Malmö soll auch eine europäische eGovernment-Strategie bis zum Jahr 2015 festgelegt werden.

Schweden ist einer der digitalen Vorreiter in Europa: Ein Besuch auf der Webseite der Ratspräsidentschaft  bietet neben einer bloggenden Europaministerin auch twitternde Entscheidungsträger. Der öffentliche Dienst des skandinavischen Landes ist bereits weitgehend online. Der e-Government Report im Auftrag der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2007 lobte die Ausgereiftheit der Onlineangebote des öffentlichen Dienstes in Schweden. Im e-Government-Readiness-Index der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2008 belegte das Land den ersten Platz. Schon im Jahr 2006 nutzten 52 Prozent der Schweden das Internet für Behördengänge.

Aber es gibt auch kritische Stimmen zur schwedischen e-Government Strategie: "Die Regierung ist zu sehr auf Verwaltung und digitalen Service fokussiert, Partizipationsmöglichkeiten sucht man auf den öffentlichen Webseiten vergebens", sagt etwa Robin Harms Oredsson von Betahaus Schweden, einer Nichtregierungsorganisation, die sich auf e-Partizipation spezialisiert hat.

Europäische e-Government Konferenz – und eine Preisverleihung

Eine Konferenz zur Zukunft von e-Government in Europa findet unter schwedischer Ratspräsidentschaft vom 18. bis 20. November 2009 in Malmö statt. Auch der European e-Government-Award wird bei der Veranstaltung verliehen. Ausgezeichnet werden innovative Online-Projekte in der öffentlichen Verwaltung. Die  Schweden sind mit mehreren Projekten nominiert. Eines davon ist verksamt.se. Dieses Portal dreier schwedischer Behörden weist Unternehmern den Weg durch die öffentliche Verwaltung. Hinweise und Informationen aus 70 verschiedenen Behörden sind hier nutzerfreundlich aufbereitet, e-Service Angebote sind verfügbar. Das Portal soll bereits von bis zu 40 Prozent aller Unternehmer in Schweden genutzt werden.

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