Welcher Politiker verabschiedet gerade fleißig Praktikantinnen? Welcher Volksvertreter rockt zum neuen U2 Album? Welcher Abgeordnete findet Fotoshootings anstrengend? Auf Parteigefluester.de findet man die Antworten auf all diese Fragen.
Schon seit einiger Zeit haben deutsche Politiker und Parteien Twitter
für sich entdeckt. Und bisher musste man, wollte man eine breite
Auswahl an Polit-Twitterer verfolgen, jeden einzeln abonnieren. Parteigefluester.de dagegen sammelt die Tweets von ausgewählten Politikern auf einer Seite und bündelt sie zu einem fortlaufenden Tweet-Thread.
Übersichtlich nebeneinander stehen die großen Parteien der deutschen Politiklandschaft aufgelistet. Praktisch im Minutentakt werden die neuesten Twitter-Meldungen der verschiedenen politischen Lager aktualisiert.
Intransparente Auswahl
Dabei fällt auf, dass die Polit-Twitterer ein Gefühl von "Ich bin wie du" vermitteln wollen. Es menschelt gewaltig auf der Seite. Und bei der ein oder anderen Nachricht stellt sich der geneigte Leser die Frage: Will ich das überhaupt wissen?
Die Bündelung von Tweets, die aus der Feder von Menschen des öffentlichen Interesses stammen, ist ein hilfreiches Tool, sich im aufkeimenden Online-Wahlkampf ein bisschen Orientierung zu verschaffen. Allerdings: Zwei Kritikpunkte muss sich Parteigeflüster gefallen lassen. Erstens ist die Auswahl der Politiker nicht transparent oder in irgendeiner Art erläutert. Und zweitens: Müsste die Seite nicht eigentlich "Parteigezwitscher" heißen?
Twitter ist völlig over-hyped. Gerade mal sechs Millionen Menschen nutzen das weltweit. Das ist weniger als 1 Promille der Weltbevölkerung.