Das Bundeskabinett hat beschlossen, den Katalog jugendgefährdender Computerspiele auszuweiten. Am Mittwoch, dem 19.12.2007, stimmte das Kabinett dem Entwurf (PDF) zur Änderung des Jugendschutzgesetzes zu, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingereicht hatte.
Durch die Änderung sollen Kinder besser vor medialer Gewaltdarstellung geschützt werden, schreibt das Familienministerium in einer Pressemitteilung. Bundestag und Bundesrat müssen den Änderungen noch zustimmen. Das Gesetzgebungsverfahren soll Mitte 2008 abgeschlossen sein.
Hersteller und Händler dürfen demnach nicht für Computer- und Konsolenspiele werben oder diese vertreiben, wenn diese "besonders realistische, grausame und reißerische Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen beinhalten, die das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen".
Weiterhin sollen die Indizierungskriterien ausgeweitet werden: Als jugendgefährdend gelten demnach Medien, in denen "Gewalthandlungen wie Mord- und Metzelszenen selbstzweckhaft und detailliert dargestellt werden oder Selbstjustiz als einzig bewährtes Mittel zur Durchsetzung der vermeintlichen Gerechtigkeit nahe gelegt wird," heißt es in dem Entwurf.
Zudem sollen Käufer leichter erkennen können, für welche Altersgruppen die Spiele freigegeben sind. Dafür schreibt der Entwurf eine Mindestgröße vor, in der die Kennzeichnung von Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) auf der Vorderseite der Spieleverpackung sowie auf dem Medienträger anzubringen ist.
Gleichzeitig möchte die Bundesregierung die deutschen Computerspielehersteller auch fördern. Wie wir berichteten, soll zukünftig ein eigener Preis pädagogisch wertvolle Spiele aus Deutschland auszeichnen.
Und warum interessiert diese Meldung niemand?
Eben weil diese völlig uninteressant ist, zumindest für die Jugendlichen 🙂
Und das ist gut so!
Was wird passieren?
Alle Medien die mit einem GROSSEN Roten Sticker versehen sind, sind sehr interessant.
Da werden wir wieder Dinge erleben wie in den “goldenen” 80er Jahren in denen kein Actionfilm unzensiert verkauft oder verliehen werden konnte.
In den Jahren in denen ein rühriger Rudolf Stefen vor lauter Arbeitseifer sich eine Freudenträne von der Wange wischte und sagen konnte: “Und wieder eine Kinderseele gerettet”.
Geistige Widergänger gibt es ja zu Hauf in der Generation Schäuble, aber es sind nur Zahnlose Tiger, es ist ja nur “Software” und somit nicht abknabberbar, wie schade!
Die Kiddies werden sich die Titel aufschreiben und die Wunschliste aus dem Netz ziehen, ganz einfach!
Und was nicht im Verkaufsregal liegt findet man eben auf amerikanischen Gameservern, zumindest die Reviews davon.
Schon heute gilt der Spruch” wer kauft sich denn deutsch lokalisierte Spiele, die sind doch sowieso gekürzt!”
Und recht haben Sie diejenigen die diese Aussage Tätigen.
Deutschland als Insellösung in Sachen Jugendschutz hat ausgedient, endgültig!
Und selbst in den 80ern war mit Geld auch alles möglich, heuet eist es eben umsonst, das ist alles.
Es stellt sich die Situation definitiv so dar:
Solange es Menschen gibt die sich bevormundet fühlen durch den Staat, in welcher Form auch immer, solange werden die Bürger alles daran zusetzen das zu bekommen was diese an Inhalten wünschen, so einfach ist es, und zwar egal welchen Alters.
Man könnte sogar das Internet ganz verbieten, wäre auch egal, dann würden eben die Klamotten wie 10 oder gar 20 Jahre früher auf den Pausenhöfen der Schulen getauscht werden.
Ich frage mich wirklich warum bei dem sogenannten Jugenschutz seit Dekaden stumpf weitergemacht wird mit immer den selben Instrumenten wo doch nachweisbar ist das dieser Jugendschutz nichts bringt, aber auch rein gar nichts!
Das Instrument Verbot und totschweigen wird seit dem Bestehen der Bundesprüfstelle verwendet mit dem Ergebnis das wir in Deutschland die meisten Verbote europaweit haben aber trotzdem die gleiche menge an Jugendkriminalität.
Das dürfte doch eigendlich nicht sein glaubte man denn an das Instrument des Jugendschutzes in dieser Form.
Und wie kann das was nicht sein darf?
Also doch eine ABM Massnahme für eine Generation von Pädagogen die gerade dem `68 Kälteschlaf entstiegen sind?
Oder nennen wir das Kind mal bei seinem richtigen Namen: Erwachsenenschutz, oder vielmehr Zensur, denn das ist was tatsächlich passiert und wohl auch angestrebt ist und wird.
Denn die einzigste “Klientel” die mit Verbotsmassnahmen zu beeindrucken ist sind die Erwachsenen, das sind die die nicht um jeden Preis nächtelang irgendwelche Boards nach Bloodpatches und Tauschbörsen umgraben bis das gewünschte Spiel oder auch Film auf dem eigenen Rechner liegt.
Die wollen kaufen und können und dürfen es nicht.
Und das alles natürlich nur für die Kinder, na wer glaubt das denn zu Zeiten des überall verfügbaren Internets noch?
Aber auch nur diejenigen die glauben das Zitronenfalter auch Zitronen falten!
Es stellt sich die Frage was wir unseren Jugendlichen an Medienkompetenz denn zutrauen und was wir wollen wie diese sich entwicklen sollen, und ich spreche nicht von einer Rosabrille Generation sonden von Handfesten moralischen Grundwerten, sprich: was ist deins und was ist meins!
Denn was viele bei ihrer “Das gehört verboten” Schreierei vergessen : Bei den Quellen im Netz bei denen eben jene ganz schlimmen Sachen heruntergeldaen werden können denn auch, und das in viel grösserem Umfang, legale Spiele und Filme besorgt werden.
Der Effekt das verbotene Spiele durch solche Kanäle beschafft werden führt denn dazu das auch alle anderen Medien so beschafft werden.Ist ja alles umsonst!
Wenn man gerade Soldier of Fortune herunterlädt kann man bei der Gelegenheit auch gleich das neuen Windows Vista mitnehmen und wenn wir dabei sind auch gleich das neue Office, natürlich als Premium Version, kostet ja eh nichts.
Hey das neue Nero ist draussen, prima, auch gleich in die Downloadliste!
Das schafft ein Unrechtsbewusstsein so das dieses letztlich gar nicht mehr existent ist.
Wenn ein Jugendlicher Manhunt spielt ist mir das völlig egal, wenn er aber dadurch zum sprichwörtlichen Dieb an geistigem Eigentum wird nicht mehr, was ist dann der nächste Schritt?
Und da hört der Spass dann wirklich auf.
Und das sind handfeste Fakten und nicht ein verstörtes Gewäsch das ein Amokläufer vielleicht ein gewisses Spiel oder Musik oder Film gesehen hat.Vieleicht hat er dieses, vielleicht aber auch nicht.
De Facto hat er aber bestimmt ein Brot gegessen, warum verbieten wir das nicht auch, ist zumindest die gleiche Logik, nämlich ar keine.
Da werden Probleme herbeigeredet die so in dieser Form gar nicht existieren.
Ich habe das Gefühl das manche Jugendlichen einiges besser differenzieren können was Wirklichkeit und Fiction ist als manch sogenannte Erwachsene die sich von fictiven Scenarien bedroht fühlen weil sie diese nicht verstehen, und auch nicht verstehen wollen!
Aber ich vergass, wir sind ja in Deutschland, da “gehört alles verboten” was anders und nicht verstanden wird, weil “wer braucht das schon”
Ich habe recht viel Umgang mit Amerikanern und auch Franzosen die beruflich in unseren Betrieb kommen und ein deustches Wort kennen die alle, auch wenn diese das erste Mal in Deutschland sind : “Verboten”
Wirklich beschämend wenn ich mir das so überlege, eine tolle Aussenwirkung haben wir da hingelegt!
Jugendschutz ist toll wenn er das ist was er sein könnte und zwar Jugendliche schützen vor realen Gefahren die handfest sind und nicht vor etwas das “könnte” und “vielleicht” oder “desorientierend” ist.