In den USA sind die Primaries im vollen Gange – die amerikanische Bevölkerung wählt die Präsidentschaftskandidaten der jeweiligen Parteien. Zum ersten Mal können jetzt US-Bürger im Ausland ihre Stimmen für demokratische Kandidaten auch über das Internet abgeben. Diesen Service bietet die Demokratische Partei unter dem Namen „Democrats Abroad" an.
Das Angebot erweitert die bisherigen Möglichkeiten für US-Bürger im Ausland, ihre Stimme per Post, Fax oder an einer Polling-Station abzugeben. Nach der Registrierung auf der Website von „Democrats Abroad" erhalten Nutzer eine persönliche Identifikationsnummer. Mit dieser Nummer können sie auf einer speziellen Website zwischen dem 5. und 12. Februar ihren demokratischen Präsidentschaftskandidaten bei den Primaries wählen. Bei der Registrierung muss der Nutzer versprechen, nur einmal bei dieser Wahl abzustimmen.
System soll sicher sein
Gegenüber dem amerikanischen Online-Politik-Portal PoliticsOnline sagte die Geschäftsführerin von Democrats Abroad, Lindsey Reynolds, dass das Online-System sehr sicher sei. Dies sei eines der größten Ziele der Organisation gewesen. Außerdem ermögliche die Online-Wahl die Beteiligung von Wählern, die auf anderen Wegen nicht an der Wahl teilnehmen könnten.
Die Primaries sind die Vorwahlen in den einzelnen Staaten der USA, bei denen die Präsidentschaftskandidaten bestimmt werden, die für das Amt des Präsidenten antreten.
Höhepunkt bei den Vorwahlen ist der so genannte Super-Tuesday am 5. Februar 2008, an dem in über 20 Staaten gewählt wird.
Weniger Stimmen als bevölkerungsarme Staaten
Bei den Vorwahlen in den USA werden die Kandidaten nur indirekt gewählt. Wer eine Vorwahl gewinnt, bekommt alle oder den größten Teil der Delegiertenstimmen. Die Delegierten geben ihre Stimmen dann auf dem Nominierungsparteitag („National Convention") im Sommer 2008 ab. Je bevölkerungsreicher ein Staat ist, desto mehr Delegierte entsendet er.
„Democrats Abroad" stellt bei der Wahl allerdings nur 22 Delegierte, die insgesamt 11 Stimmen haben. Zum Vergleich: Die am wenigsten bevölkerten Staaten der USA, Wyoming und Alaska, verfügen über jeweils 18 Delegierten-Stimmen.
Der US-Präsident wird am 4. November 2008 gewählt. Der amtierende Präsident George W. Bush kann nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren.
politik-digital.de präsentiert im kand-o-mat eine Auswahl der wichtigsten und kuriosesten Kandidaten. Nutzer können entscheiden, wie „charmant" oder „frappant" die Präsidentschaftskandidaten in ihren Augen sind.
Von der Aussage zur Sicherheit und dem Versprechen-Müssen, nur einmal abzustimmen, bin ich ja noch nicht gänzlich überzeugt…
Wird das irgendwie kontroilliert oder Vertrauen die Demokraten ihren Onlinewählern?
Also, allein über das “Vertrauen” funktioniert das System nicht – durch die Vergabe eines individuellen Schlüssels für jeden Online-Wähler bei der Registrierung, der dann wiederum auf eine spezielle Seite führt, soll wohl Missbrauch gut verhindert werden können. Wie sicher das System tatsächlich ist, wird sich zeigen.