Bei den österreichischen Nationalratswahlen im September will sich mit der Partei3 ein neues Bürgerforum an der Vier-Prozent-Hürde versuchen. Das besondere dabei: Die Partei gibt es erst seit dem 10. Juli; und sie ist bislang nur eine Homepage.
Fix ist bei Partei3 noch nicht viel. Nur, dass die Inhalte streng basisdemokratisch im Internet abgestimmt werden und dass man nicht mit den Rechten koaliert. Alles weitere werden die User in den nächsten Tagen und Wochen bestimmen. Zuerst muss man allerdings den Status einer Partei erlangen.
Zu diesem Zweck haben sich die Gründer um Marie Sonnleitner einen strengen Zeitplan auferlegt. Bis zum 16. August müssen 10.000 Euro gespendet, eine Woche später 2.600 Unterschriften gesammelt worden sein. Auch die politische Richtung wird in Schritten festgelegt. In einem Mitglieder-Bereich, der am 1. August online gehen soll, können dann Diskussionen geführt, Anträge eingereicht und Vertreter sowie Koalitionspartner gewählt werden. Bislang sind auf der Homapage nicht einmal Nachnamen im Impressum angeführt.
Dabei erscheint das Konzept wie eine Mischung aus dem Community-Wahlkampf von Barack Obama und Crowdfunding-Projekten wie MyFootballClub.co.uk, bei denen eine Vielzahl von Usern durch kleine Spenden größere Summen akkumuliert. Ob die Strategie greift, bleibt abzuwarten; Landsleute von Partei3, die Initiative österreichfreie EURO 2008, blieben trotz mehr als 10.000 Unterschriften erfolglos.