Gelegentlich gibt es Größenangaben, die der menschliche Verstand nicht ohne Weiteres erfassen kann. Die Größe und die Ausbreitung des Ölteppichs, der sich nach dem Untergang der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ über dem Golf von Mexiko verteilt, ist ein solcher Fall. Rund 30 Millionen Liter Rohöl sollen mittlerweile über 40.000 Quadratkilometer Wasserfläche bedecken. Eine einfache Applikation ermöglicht es nun Jedermann, die Größe zu visualisieren und in einen neuen lokalen Bezug zu setzen.
Die zuständigen Behörden des US-Bundesstaates Louisiana stellen aktuelle Daten über die Größe und Form des Ölteppichs zur Verfügung, als Rohdaten sowie als „Layer“ für Google Earth. Jeder Nutzer kann sich so die aktuelle Größe und Ausbreitung des Ölteppichs anzeigen lassen und z.B. in Google Earth über sein Heimatgebiet legen. Die ungeheure Ausdehnung der verseuchten Fläche wird so leicht nachvollziehbar. Die Anwendung zeigt, wie man öffentliche Rohdaten in einen neuen Zusammenhang stellen kann, um einen höheren Nutzwert zu erreichen.
Wir haben für unser Beispiel [Stand: 02.06.2010] die geometrische Mitte Deutschlands, die Gemeinde Niederdorla in Thüringen, als Ausgangspunkt gewählt. Hier ist zu sehen, dass der Ölfilm mittlerweile Ausmaße von der Größe Nordrhein-Westfalens erreicht hat.