Die britische Conservative Party startet den Online-Wahlkampf für die kommenden Parlamentswahlen. Mit dem Launch der Plattform MyConservatives.com will sie Fundraising und Kampagnen organisieren. Ihr Vorbild ist die inzwischen legendäre Community-Website My.barackobama.com („MyBo“).
Parteichef David Cameron erklärte selbstbewusst in der britischen Tageszeitung The Guardian, dass MyConservatives Vorreiter unter den politischen Websites im Vereinigten Königreich sei und „wahrscheinlich das fortschrittlichste parteipolitische Kampagnen-Netzwerk seiner Art außerhalb Amerikas.“
Nicht nur die üblichen Tools
Im Gegensatz zu anderen Communities liegt der Schwerpunkt nicht auf der schlichten Einbindung der üblichen Tools und Plattformen des sozialen Networkings wie Facebook, Youtube und Twitter. Die Seite soll zentrale Kampagnen-Plattform für die Öffentlichkeit sein, um Aktionen und Events besser zu organisieren und zu koordinieren.
Die Features sind größtenteils von My.barackobama.com übernommen und auf die britischen User angepasst – quasi MyBO mit britischem Akzent. Die User sollen sich über MyConservatives vernetzen, um lokale und nationale Kampagnenziele festzulegen und umzusetzen. Die Plattform hilft zum Beispiel, telefonische Wählerwerbung und Prospektverteilung zu koordinieren. Ein weiteres zentrales Angebot soll das projektbezogene Online-Spenden sein, das im politischen Bereich in Großbritannien bislang eher ungewöhnlich ist.
Partei- nicht personenbezogen
MyConservatives ist im Gegensatz zum US-amerikanischen Vorbild nicht auf den Spitzenkandidaten David Cameron konzentriert, sondern hat sowohl die Kandidaten der Partei als auch lokale Themen und Agenden im Fokus. Die Kampagnen-Plattform soll letztendlich Politiker, politische Themen und bürgerliche Partizipation zusammenführen.
Bereits seit einigen Jahren versuchen die Tories weitere Schritte im Netz: Im September 2006 startete ein Video-Blog von Cameron, 2008 folgte der größte Relaunch der Partei-Website seit sieben Jahren.