Neben dem Wahlkampf geschieht zurzeit auch medienpolitische eine ganze Menge im
hohen Norden. Irene Fröhlich, Spitzenkandidatin und medienpolitische Sprecherin der
Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion im
Schleswig-Holsteinischen Landtag setzt sich für die neuen Medien an Schulen und für ein weiterbildendes Multimedia-Zentrum
in Kiel ein.
Zusammen mit der Sprecherin des Bundesvorstands, Gunda Röstel, und der Sprecherin des Landesverbandes
erklärte Irene Fröhlich, dass die Initiative "Schulen ans Netz" unbedingt weitergeführt werden muss. Das Ziel, im Verlauf
der nächsten Legislaturperiode alle Schulen mit PC’s, Intranet- und Internet-Zugängen auszurüsten, sei ein
bildungspolitisches Ziel der Fraktion, das unbedingt erfüllt werden müsse. Der Einsatz der neuen Medien erfordert auch
die verstärkte Aus- und Fortbildung der Lehrer. Nach Meinung der Bündnis90/Grünen- Fraktion müssen für die
medienpädagogische Weiterbildung der Lehrkräfte fächer- und schulartenspezifische Konzepte entwickelt werden.
Die Entwicklung entsprechender Lernsoftware soll ebenfalls zur Tagesordnung gehören. Für Bündnis 90/Die Grünen
ergeben sich aus dieser Situation weitreichende Konsequenzen. Sie streben im Bildungsbereich die Partnerschaft
zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an. Diese Partner sollen sich auch auf regionaler Ebene der Verantwortung
für die Zukunft stellen. Auf Landesebene besteht die Möglichkeit, Finanzierungsmodelle in Kooperation von Land,
kommunalen Schulträgern, Schulvertretern aber auch der ortsansässigen Wirtschaft zu entwickeln.
Neben der Einbindung von Multimedia in Schulen, wurden in der letzten Woche auf Einladung von Irene Fröhlich auch die
Möglichkeiten diskutiert, die neuen Medien und die Ausbildungen in Medienberufen zu fördern. An diesem
"Round-table-Gespräch" zur Zukunft der Film- und Medienförderung in Schleswig-Holstein nahmen neben freien Filmproduzenten
und Fernsehdienstleistern auch die Initiatoren von Förderungseinrichtungen und Vertreter der Hochschulen teil.
Zusammen mit Irene Fröhlich wurde beschlossen, dass Schleswig-Holstein ein Multimedia-Zentrum als offene
Fortbildungseinrichtung und Ideenbörse in der Landeshauptstadt Kiel benötigt. Dafür soll auch das Land Mittel zur
Verfügung stellen.
Die neu geschaffenen Möglichkeiten im Landesrundfunkgesetz, die eine enge Verknüpfung von Ausbildung, berufsbegleitender
Weiterbildung, Starthilfen für Existenzgründungen und Förderungsmöglichkeiten versprechen, wurde von allen Teilnehmern
begrüßt. Denn sie hilft, innovative Fachkräfte nicht in andere Regionen abwandern zu lassen, sondern im Land zu halten.
Um die Förderung sende-unabhängiger zu machen und zugleich die neuen Multimedia-Anwendungen einbeziehen zu können,
muss das Land mit eigenen Mitteln in die Medienförderung einsteigen.
So soll das angestrebte Fortbildungszentrum einen Aufbaustudiengang Multimedia mit Praxisbezug anbieten, der sowohl
Hochschulabsolventen als auch Praktikern offen steht, und der auch berufsbegleitend absolviert werden kann. Als zweites
Standbein dieses Zentrums wurde ein Werkstatt- und Förderungsbereich vorgeschlagen, der gezielt kreative Talente und
Existenzgründer beim Markteinstieg unterstützt. Dieser Bereich kann aus der Filmwerkstatt der kulturellen Filmförderung
entwickelt werden, die seit Jahren Transferleistungen an der Nahtstelle zwischen Kultur, Hochschule und Medienwirtschaft
erbringt.
Ob sich Lehrer zukünftig in diesem Medienzentrum weiterbilden können, ob und wie die Bildungspolitik der Grünen
finanzierbar ist, damit wird sich der Kongress
"Lernen im 21. Jahrhundert"
beschäftigen, der am Samstag, dem 5.
Februar im Schleswig-Holsteinischen Pinneberg stattfindet.