Fast schon klammheimlich hat die Netzeitung heute Morgen ein neues Projekt online geschaltet: Die Readers Edition, bei der alle Inhalte von den Lesern verfasst werden. Citizen Journalism heißt das im Englischen, oder auch Bürgerjournalismus. Eigentlich eine logische Weiterentwicklung sowohl der Weblog-Bewegung wie auch eine Rückkehr zu den Wurzeln des Internet, das ja schon immer von einer Kultur der freien Wissensproduktion und -weitergabe geprägt war. Im Vorfeld hatten sich rund 2.500 Leser/Redakteure registriert. Das kommt noch nicht ganz an die “20 Millionen Redakteure” heran, die Netzeitungschef Michael Meier bewußt provokant sucht, aber es zeigt doch das rege Interesse am Bürgerjournalismus: Immerhin hat die Netzeitung die Readers Edition im Vorfeld praktisch nicht beworben.
Einige Beobachtungen von der Pressekonferenz zum Launch der Readers Edition hat Markus Beckedahl schon zusammen mit Hintergrundinformationen auf netzpolitik.org zusammengeschrieben. Markus hat dort auch ein paar der Erwartungen zusammengestellt, die Projektleiter Peter Schink geäußert hat. Spannend dürfte aber auch gerade all das sein, womit noch niemand rechnet: Die kreativen neuen Dinge, die die Leser-Redakteure sich noch für die Readers Edition einfallen lassen .
Konsequent wird übrigens der offene Charakter der Plattform umgesetzt: Technisch läuft die Readers Edition auf der Open-Source-Blogging Software WordPress, alle Inhalte werden unter einer Creative Commons-Lizenz der Allgemeinheit zur (nicht-kommerziellen) Weiterverarbeitung zu Verfügung stehen.
Eigentlich gibt es doch gar keinen Grund, mit der Readers Edition so bescheiden zu sein, ist es doch ein ambitioniertes und mutiges Projekt. (Zur Readers Edition.)
Disclaimer: Ich bin als (ehrenamtlicher, unbezahlter) Moderator bei der Readers Edition aktiv.