Die Organisation Reporter ohne Grenzen macht in ihrem Jahresbericht für 2005 erneut auf die fehlende Meinungsfreiheit im Internet aufmerksam. Ein Top-15 Ranking listet die größten Feinde der Internet-Freiheit auf. Ganz oben stehen asiatische Länder wie China und Vietnam und die arabischen Staaten Iran und Saudi-Arabien. Die Lage in China sei besonders besorgniserregend. Den Grund dafür sieht die Organisation auch bei amerikanischen Unternehmen wie z.B. Yahoo, die sich den Vorschriften der chinesischen Regierung unterwerfen und u.a. eine Zensur ihrer Suchmaschinen kompromisslos zulassen. Außerdem gäbe es mittlerweile vier bekannte Fälle, in denen die Chinesen bei der Verfolgung von Dissidenten Unterstützung von Yahoo bekamen. Die Zahl der Festnahmen von sogenannten Cyber-Dissidenten sei in China in den letzten Jahren erschreckend gestiegen.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass es auch in anderen Ländern wie Vietnam oder Myanmar erhebliche Kontrollen des Internets gibt. So filtere eine extra eingerichtete Internet-Polizei in Vietnam „nicht-regierungskonforme“ Inhalte heraus. Die Regierung in Myanmar blocke u.a. ausländische Newsseiten und Email Dienste von yahoo und Hotmail.
Reporter ohne Grenzen befürchtet, dass mit der zunehmenden Zensur, auch die Anfälligkeit von Korruption und Machtmissbrauch steigen wird. Ein Faktor, der die Stabilität der politischen Systeme weiter gefährdet.