George Bush hat am Montag 22.2. überraschend früh in den (Vor-)Wahlkampf eingegriffen, und in einer Rede insbesondere den möglichen (wahrscheinlichen) Herausforderer seitens der Demokratischen Partei John Kerry als aussenpolitisch unentschlossen und wirtschaftlich inkompetent massiv angegriffen.
Sinnvoll oder nicht?
Einerseits wiederholt George Bush damit eine Strategie aus dem Jahr 2000 als er durch “going negative early” Al Gore bereits im Frühjahr zu diskreditieren versuchte.
Andererseits war er damals Gouverneur von Texas und Herausforderer eines Vizepräsidenten in Washington D.C., d.h. er musste sich selbst landesweite Publizität verschaffen. Diesmal hebt er als amtierender Präsident den noch nicht einmal feststehenden Gegner auf die politische Bühne und zeigt damit, dass er ihn als Bedrohung empfindet. Riskant, vielleicht aber auch eine ad hoc-Entscheidung aufgrund schlechter Umfragewerte?
Lezteres wäre ein Fehler, denn ein wieder kandidierender Amtsinhaber muss Zustimmungsraten für seine Politik von über 50 (besser über 55) Prozent aufweisen. Bush tut das nicht, wichtig ist es aber erst im Sommer, nicht schon im Februar.