Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung hat inzwischen die zwei-Millionen Grenze geknackt: Seit Projektstart wurden 2,4 Mio Visits gezählt. In der Bundestagswahl 2002 waren insgesamt 3,6 Millionen Nutzer gezählt, aber da war der Wahlkampf auch länger.
Die Nutzerzahlen steigen offenbar immer stark an, wenn der Wahl-O-Mat in einer der nutzerstarken Fernstehshows durchgeklickt wird. Gestern abend z.B. nahm sich Stefan Raab die Zeit, mit seinem Ex-Praktikanten Marvin äh Kevin äh Elton das Tool zu bedienen. Auch RTL 2 hatte sich am 5. September mit dem Wahl-O-Mat beschäftigt. Am 5. und 6. September allein wurden daraufhin übe 190.000 Visits gezählt, gestern und heute kamen nochmal übe 160.000 Visits hinzu – und das sind nur die Zahlen der bpb-Website, Partnerwebsites sind nicht in der Rechnung drin (in der Regel wohl immer nochmal die gleiche Menge an Visits).
Eigentlich sind solche Wahl-O-Mat Shows aber nur ein billiger Abklatsch längts vergangener Zeiten: Der große Harald Schmidt hatte im Wahlkampf 2002 als erster einen öffentlichen Live-Test seiner Politik-Einstellung vollzogen. Damit machte er nicht nur den Wahl-O-Maten in ganz Deutschland bekannt (es gab durchaus auch alternative Wahleinstellungstests im Internet, die dann aber in der Versenkung verschwanden) – nein, er brachte auch die Server der bpb durch die Werbung kurzfristig zum Absturz. Diesmal ist die bpb auf solche Anstürme vorbereitet. Zu Recht, wie sich zeigt.
Der Wahl-O-Mat ist meiner Meinung viel zu oberflächlich und daher eher schädlich, als nützlich.