Während die Diskussion um den Linkspopulismus die Sites und Seiten füllt, gerät der rechte Rand etwas aus dem Blick. Doch auch hier tut sich was im Netz: „Ich trete an!“ verkündet der außerhalb der hessischen Rhön und rechtskonservativer Kreise in Vergessenheit geratene fraktionslose Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann auf seiner Wahl-Web-Site „www.hohmanndirekt.de“. In einer Rundmail an seine Mitstreiter erklärt er, dass er zwar die noch ausstehende gerichtliche Entscheidung über seinen Ausschluss aus der CDU abwarten wollte – die anstehende Neuwahl habe ihn aber zur Entscheidung gezwungen, nun als parteiloser Direktkandidat für den Bundestag anzutreten. In seiner Presseerklärung zur Kandidatur preist Hohmann als seine bisherigen Leistungen für den Wahlkreis 176 etwa an, er habe „dem Herrn Bundesaußenminister Josef Martin Fischer hart auf den Zahn gefühlt“. Insgesamt wird versucht, den Protest Politikverdrossener für eine Erststimmenkampagne („Zweitstimme: wie bisher“) zu mobilisieren. Der Internet-Auftritt konzentriert sich auf die gängigen Features von Politiker-Homepages inklusive Fundraising. Fragwürdig erscheint aus der Perspektive des Datenschutzes der dezent auf der Einstiegs-Seite platzierte Link auf die Statistik zum Besuch der Website, die die Domains verzeichnet, von denen die letzten zehn Visits erfolgt sind.

Hintergründe zu Martin Hohmann:
Wikipedia-Einrag
Analyse der Rede Hohmanns zum Tag der deutschen Einheit 2003
„Die Hohmann-Affäre und die Rolle der Medien“, Studie eines Seminars am Fachbereich „Sozial- und Kulturwissenschaften“ der FH Fulda