Morgen wird in einigen Publikationen stehen, die CDU habe im letzten Monat die respektable Anzahl von 3,8 Millionen Sessions auf ihrer Website gezählt – diese Zahl nannte ein Sprecher heute bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des CDU-Onlinewahlkampfes in der CDU-Zentrale. Allein: Die Zahl stimmt nicht. Der Sprecher hatte sich, wie sich bei einer Nachfrage durch politik-digital.de herausstellte, beim Vortrag um eine Kommastelle vertan (die Statistik war aber auch echt unübersichttlich!). Richtig ist vielmehr, dass die CDU im letzten Monat eher magere 384.000 Sessions gezählt hat. Allerdings dürfte sich diese Zahl in den nächsten zwei Monaten erfahrungsgemäß vervielfachen.
Der Wahlauftritt der CDU präsentiert sich übersichtlich, professionell, gleichzeitig aber auch ohne nennenswerte Neuerungen. Angekündigt wurde, dass es keinen Spitzenkandidaten-Weblog geben werde – mit der ehrlichen Begründung, dass man Weblogs nicht von Referenten schreiben lassen sollte, wenn man sie denn anbieten würde. Drei Online-Redakteure werden sich um die Website kümmern. Besonders stolz ist man auf das erneuerte Intranet: Es sei vermutlich “die modernste Seite für die Wahlkampfsteuerung” in Deutschland, sagte Volker Kauder, Generalsekretär der CDU. Entäuschend: Nur ein Prozent des Wahlkampfetats von 18 Millionen Euro wird in den Online-Wahlkampf fließen, also so um die 180.000 Euro. Davon bekommt man im Nachrichtenmagazin “Der Spiegel”, soweit ich weiss, gerade mal vier Seiten als Anzeigenplatz.