Unsere neue Studie bringt es an den Tag: Die Websites der Länderparlamente könnten besser sein. Selbst die Bestplazierten Hamburg, Hessen und Bremen schaffen nur rund 130 von 205 möglichen Punkten. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf den Bereichen Inhalt, Service und Interaktivität – wir untersuchten die Websites besonders auf ihre Bürgerfreundlichkeit hin.

Die Ergebnisse sind ernüchternd. Woran liegt es, dass die Parlamente in den Bundesländern die Bürger – zumindest im Internet – offenbar eher als Last erleben? Warum wird das Medium nicht stärker genutzt, um neue Formen der Politikvermittlung auszuprobieren? Vermutlich hat das viele Gründe: Desinteresse bei vielen Parlamentarieren und der Landtags-Hausleitung, fehlende Etats, lange Vorlaufzeiten für Mittelbewilligung. Mit einer Sache hat das Ergebnis nichts zu tun: Die Online-Mitarbeiter sind in der Regel hochmotiviert, kennen die Schwachstellen ihrer Websites am besten und an Verbesserungen immer interessiert. Vielleicht ist die vorliegende Studie ja für den ein oder anderen ein Hebel, um Ressourcen für Verbesserungen einzufordern. Denn eines ist klar: In Reden lässt sich leicht von bürgerschaftlichem Engagement reden. Die Chancen, die das Internet zur Kommunikation zwischen Politik und Bürger bietet, müssen genutzt werden (natürlich nicht nur hier). Sonst bleiben die Sprüche über mehr Bürgerengagement auf alle Zukunft eben doch nur Sonntagsreden.

Die heutige Presseresonanz auf unsere Studie hat uns jedenfalls ermutigt, der Politik auch in Zukunft weiter auf die Finger zu schauen.