Am Dienstag, 26. Juni 2007, war Jens Schröder von blogcensus.de in der Blogsprechstunde von politik-digital.de und den Blogpiloten. Er sprach über erste Ergebnisse bei der Vermessung der Blogosphäre, erklärte die Zählmethode der Deutschen Blogcharts und schwärmte von US-amerikanischen Blogs.
Die besten Antworten können Sie hier nachlesen, das vollständige Transkript finden Sie bei politik-digital.de.
Du hast es ja schon mal erklärt, aber ich hab es nicht ganz durchgeblickt: Wie werden die erfolgreichsten deutschen Blogs ermittelt?
"In den deutschen Blogcharts, die ich einmal wöchentlich erstelle, zählen die Verlinkungen, die ein Blog innerhalb des letzten halben Jahres von anderen Blogs bekommen hat. Dabei verwende ich die Daten der Blogsuchmaschine Technorati, die auf dem Gebiet führend ist. Dabei entsteht dann die Top 100 der meistverlinkten deutschsprachigen Blogs – das sind zwar nicht unbedingt die meistgelesenen Blogs, aber diejenigen, die – aus welchen Gründen auch immer – beliebt bei anderen Bloggern sind."
Die Blogcharts bewegen sich durch das ausschließliche Zählen von Verlinkungen ja wenig. Was sagst du zu dem Vorwurf, dass das kleine und neue Blogs gegenüber den Platzhirschen zurückwirft?
"Das kann ich ganz einfach widerlegen. Wenn ich mir anschaue, wie viele von den Top 100-Blogs von Beginn der Blogcharts an dabei sind, komme ich nur noch auf 35. Das heißt: 65 sind im Laufe der Zeit dazugekommen. Dadurch, dass eben nicht uralte Verlinkungen zählen, sondern nur die aus den vergangenen 180 Tagen, hat auch jedes neue Blog eine Chance."
Mit Blogcensus habt ihr schon über 140.000 Blogs gefunden. Was glaubst du, wie viele kommen da am Ende zusammen?
"Die 140.000 Blogs, die wir bei Blogcensus gefunden haben, sind Blogs, die seit dem Start des Projekts Anfang Mai aktualisiert wurden. Würde man noch alle toten oder ungepflegten Blogs hinzuzählen, käme man wohl auf noch viel größere Zahlen. Wir sind selbst gespannt, wie lang die Zahl noch wachsen wird. Da wir aber tote Blogs und solche, die nicht mehr gepflegt werden, nach einer gewissen Zeit wieder aus unserer Datenbank rausschmeißen wollen, könnte die Zahl auch wieder schrumpfen."
Na gut, dieser Blogpost ist schon ein bisschen älter. Dennoch ist die Aussage dieses Freizeit-Journalisten natürlich der blanke Hohn. Denn jeder, der zumindest mal mit Schröder korrespondiert hat, weiß, dass der Mann mehr nach Gusto denn nach objektiv erfassten Daten handelt.