Die heute startende Kampagne “support refugees emancipation” unterstützt einen Verein, der sich für Internetzugang in Geflüchtetenunterkünften einsetzt. Die Internetcafés bieten dabei nicht einfach nur Zugang zum Internet, sondern sind ein wichtiger Integrationspunkt.
Internetzugang ist, zumindest in Europa, eine Selbstverständlichkeit. Wir nutzen ihn für die unterschiedlichsten Dinge, beruflich sowie privat, für Informationen oder zur Unterhaltung. Wenn wir eine Frage haben, können wir die Antwort googlen. Wenn wir mit anderen kommunizieren möchten, gehen wir auf Facebook oder schreiben Emails. Das ist für uns alltäglich, und doch ist es ein Privileg das wir nicht mehr wirklich wahrnehmen. Uns wird die Wichtigkeit des Internetzugangs erst bewusst, wenn wir mal keinen haben. Für Geflüchtete in Asylunterkünften ist der Zugang zu Internet mindestens genauso wichtig, ja sogar unbedingt notwendig. Darauf will die Kampagne „support.refugeesemancipation“ aufmerksam machen. Der Chaos Computer Club e.V., Freifunk Berlin und der Förderverein freie Netzwerke e.V. unterstützen seit Jahren den Refugees Emancipation Verein, nun launchen sie diese Kampagne, um auf den Verein und die Problematik hinzuweisen und Spenden und Unterstützer zu finden. Der Verein Refugees Emancipation setzt sich seit fast 15 Jahren für Internetcafés in Geflüchtetenunterkünften ein. Die Cafés dienen als ein Ort der Kommunikation und des Informationsaustausches. Ein Begegnungsraum wird geschaffen, der die Menschen aus der Isolation holen und miteinander und der Gesellschaft ins Gespräch bringen soll. Auch Grundkenntnisse über den Umgang mit Computern werden dort von Freiwilligen an die Geflüchteten vermittelt.
Der Verein macht deutlich, wie wichtig es für Geflüchtete ist, Zugang zu Internet zu haben. Dazu gehört der Kontakt in die Heimat zu Familie und Freunden, der ohne eigenes Endgerät sonst nicht möglich wäre. Aber auch die Annäherung zum Aufnahmeland wird durch einen Internetzugang erleichtert. Die Nutzer der Internetcafés können sich dort informieren und sich selbst Gehör verschaffen in einem Diskurs der zumeist über sie und nicht mit ihnen geführt wird. Aber auch Übersetzungsdienste sind überlebenswichtig für die Geflüchteten, denn auch kaum ein Deutscher würde mit dem komplizierten Asylrecht und bürokratischen Hürden zurecht kommen. Und natürlich ist es für die Menschen auch von Bedeutung, sich über ihre Heimatländer, Gesetze und ihre Rechte zu informieren. Die “Support Refugees Emancipation” Kampagne wird den seit 2001 existierenden Refugees Emancipation e.V bei seiner bisherigen Arbeit unterstützen, denn die Spenden werden dringend benötigt. Telekommunikationskosten, Reparaturen von Rechnern und Netzwerkhardware, sowie Druckerpatronen und Fahrtkosten für die Admins der Cafés können damit finanziert werden. Die Kampagnenleiter wünschen sich verschiedenste Unterstützung. Sie bitten darum, die Kampagne zu verbreiten, sind offen für gute Tipps wie die Kampagne besser gestaltet werden könnte und freuen sich über zahlreiche Spenden. Aber auch Menschen mit Computerkenntnissen sind gefragt und können sich unter support@refugeesemancipation.com melden.
Bild: jarmoluk CC0 Public Domain
Quatsch, Ich will es, oder nicht – damit fängt Integration an – Erfahrung aus 14 Jahre im Ausland selbst als Ausländer.
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