Kennt man eine, kennt man sie alle. Eine Analyse zeigt: Die meisten Suchmaschinen kooperieren miteinander. Dabei diktieren wenige Große die Suchergebnisse für kleinere Partner und verschaffen sich somit eine Vormachtstellung. Besonders Journalisten verlassen sich in ihrer Arbeit zunehmend auf die marktführenden Angebote, nehmen dafür aber einen Qualitätsverlust in Kauf.

Die meisten Suchmaschinen greifen lediglich auf die Ergebnisse der Marktführer Google und Yahoo zurück. Das fand jüngst die Beratungsagentur luna-park heraus. In einer Analyse stellt sie das Beziehungsgeflecht der bekanntesten Suchmaschinen grafisch dar und kommt zum Schluss, dass viele nur als Hülse fremder Suchergebnisse fungieren. So werden beispielsweise die Fernsehsender RTL und n.tv mit den Informationen von Yahoo versorgt, während der Internetdienstleister T-Online auf die Ergebnisse von Google zurückgreift. Google, das es in Deutschland derzeit auf einen beherrschenden Marktanteil der Suchmaschinen von rund 89% bringt, dürfte zum wichtigsten Instrument für Online-Recherche herangereift sein.

Qualität leidet unter Google

Besonders bei Medienschaffenden steht die Suchmaschine hoch im Kurs. Einer Studie der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) zufolge, zu der rund 600 Journalisten befragt wurden, verlassen sich die meisten auf die marktführenden Angebote des amerikanischen Großkonzerns. „Wer bei Google zu einem aktuellen Thema als Experte gelistet wird, hat größere Chancen, wiederum von Journalisten interviewt zu werden“, heißt es in dem im Juni 2008 veröffentlichten Papier. Das berge allerdings auch Gefahren für den Qualitätsjournalismus in sich. Viele seien in ihren Recherchen zu nachlässig, verzichteten auf eine Prüfung von Primärquellen und schrieben schlicht bei ihren Kollegen ab, deren Artikel online abrufbar sind.

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