Der Landesverband der Bündnis 90/Grünen in Bayern schießt im Internet gegen die CSU und ihren Vorsitzenden Horst Seehofer. Auf einer eigens eingerichteten Webseite werden dem als Wackel-Dackel dargestellten Ministerpräsidenten seine eigenen, teils widersprüchlichen, Aussagen und Positionen vorgehalten.
Er trägt ein goldenes „Horst“-Halsband, ein CSU-Fähnchen im Ohr und auf Klick gibt er Auskunft über alte und aktuelle Positionen der CSU und ihres Vorsitzenden. Der Wackel-Dackel der Grünen Bayern zeigt, wie Internet-Wahlkampf abseits von Facebook, Twitter und Co. aussehen kann.
Im Vorfeld der Europawahl setzen die Grünen auf Humor im Internet. Unter dem Motto „Flexibel bis zum Umfallen“ werden Statements und Vorgehen des bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und seiner Partei aus einer Vorher-Nachher-Perspektive betrachtet. Zu sieben Themenkomplexen, wie z.B. grüne Gentechnik und Gesundheitsfonds, kann der User die Gegenüberstellung „herbei-wackeln“
Die Einweg-Seite ist einfach gehalten und bietet nicht viel mehr als den Dackel vor grünem Hintergrund. Allerdings ist die Einbindung einer Weiterleitungs-Funktion per E-Mail, sowie die Bookmarking-Möglichkeit in Verbindung mit Web 2.0 Elementen wie zum Beispiel Twitter und MySpace interessant. Die Grünen setzen bei der Verbreitung ihrer Seite primär auf virales Marketing der aktiven Web-Community.
Schon 2007 starteten die Grünen eine ähnliche Aktion. Damals wurde der „Schnüffel-Schäuble“ im Internet aufs Korn genommen und die geplante Vorratsdatenspeicherung kritisiert. User konnten sich auf einer Homepage vorab schon einmal den „Bundestrojaner“ herunterladen. Die installierte Flash-Animation zeigte dann auf dem Desktop des Users einen animierten, grün anlaufenden Kopf des Innenministers.