Wie nutzen Sie E-Government-Angebote? Sind Sie Pragmatiker, Desinteressierter, Skeptiker oder Unkundiger? In einer Ergänzung zu einer im Juli veröffentlichten Studie werden nun fünf E-Government-Nutzertypen unterschieden.
Insgesamt fünf Typen unterschiedet der diesjährige E-Government-Monitor der Initiative D21 und des Institute for Public Information Management (ipima). Die Ergebnisse wurden durch eine Online-Befragung akquiriert, bei der jeweils 1.000 Interviews in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Großbritannien, Schweden, den USA und Nordirland durchgeführt wurden.
Für die Unterscheidung wurden die Bürger nach ihrer Einstellung zum Internet und nach ihrem generellen Interesse an E-Government-Angeboten befragt. Demnach sind in den untersuchten Ländern insgesamt 24 Prozent „Digitale E-Government-Pragmatiker“, 17 Prozent „Mobile E-Government-Pragmatiker“, 18 Prozent „Prädigitale E-Government-Desinteressierte“, 14 Prozent „Digitale (E-)Government-Skeptiker“ und 27 Prozent „Digitale E-Government-Unkundige“ vertreten.
Im Wesentlichen unterscheiden sich diese in ihrem Grad der Akzeptanz von Online-Bürgerdiensten und im generellen Nutzverhalten von mobilen Verwaltungs-Apps oder anderen Onlinediensten wie der elektronischen Steuererklärung ELSTER. Letztere haben immerhin schon 60 Prozent der “Mobilen E-Government-Pragmatiker” genutzt. Die “Digitalen E-Government-Unkundigen” haben hingegen zwar zu 75 Prozent Erfahrungen mit E-Government-Angeboten gesammelt, allerdings ohne sich dessen bewusst zu sein. Im Allgemeinen belegen die neuen Erkenntnisse der Studie, „dass es ein Potenzial an Interessierten für E-Partizipations- sowie für E-Government-Angebote gibt, die über nutzerfreundliche Bedienkonzepte und einfache Strukturierung an das Medium Internet als Zugangskanal herangeführt werden müssen“, erläuterte Dr. Petra Wolf von ipima bei der Vorstellung der Nutzertypen in Berlin.
Anhand der neuen Daten konnte nun gezeigt werden, dass sich einige Formen der E-Partizipation und des E-Government etabliert haben, darunter das oben genannte Verfahren der elektronischen Steuererklärung sowie Online-Anträge von Ausweispapieren und länderspezifische Methoden zu Online-An- und Ummeldungen. Nun ist es an der Verwaltung und der Politik, darauf aufzubauen und weitere Dienstleistungen online verfügbar zu machen.